Snoezelen  - Informationen – Erfahrungen //////////////Seiten: 1, 2, 3
DSLA®
Deutsche SNOEZELEN Lehr- und Ausbildungsinstitute
DSLA® Lehr- und Ausbildungsinstitute - Auch anerkanntes Bildungsinstitut für die Fort- und Weiterbildung „Gerontopsychiatrische Pflege“
 

Fachlicher Hintergrund:

Das „ reformierte SNOEZELEN – biographisch milieutherapeutische Konzept Dennerlein zur ganzheitlichen Sinnesförderung“ ist Teil des Einrichtungskonzepts der neurologischen Fachpflegeeinrichtung der Phase F „Fichteneck“ in Braunlage, an der ich nunmehr 6 Jahre als SNOEZELEN Therapeutin tätig bin.

Das Konzept Dennerlein kann unter Beachtung der Ganzheitlichkeit von Körper, Geist und Seele und mit Fokus auf die Bedürfnislage des Einzelnen sinnesförderlich eingesetzt werden und bietet so den Rahmen für die enge Vernetzung von Pflege, Betreuung, Förderung und Therapie.

Im Rahmen der SNOEZELEN Therapie wird versucht bei den Betroffenen „Erinnerungstüren“ zu öffnen. Auch in Bezug auf das Vermeiden und Vorbeugen von Krisen hilft die SNOEZELEN Therapie. Diese Therapieform bietet verschiedene Möglichkeiten der individuellen psychosozialen Begleitung in einer geschützten Atmosphäre. Erlebte Ängste, Themen und Traumen werden in Bearbeitung gebracht. Sie führt unter anderen zu einer Steigerung der Mobilität, der Kommunikations- und Wahrnehmungsfähigkeit, einem anwachsenden Gefühl der Freude und stärkt damit positive Lebenswerte. Die Kommunikation im Rahmen der SNOEZELEN Therapie erfolgt verbal aber auch nonverbal. Bestimmte Fachansätze, wie die Farbtherapie, Musiktherapie, Basale Stimulation, Aromatherapie, Spieltherapie, Gesprächstherapie unterstützen den Kommunikationsaufbau.

Die speziellen Materialangebote, wie Musikklangwasserbett, Solarprojektor, Farbspot und Wassersäulen werden im SNOEZELEN Weißraum individuell geplant und eingesetzt. Die Umsetzung findet nicht nur im SNOEZELEN Raum statt, sondern auch im Lebensalltag und natürlichen Außenbereich.

Um Gefahren in der Anwendung ausschließen zu können, bedarf es für die didaktisch- methodische und therapeutische Arbeit die entsprechende Qualifikation der Anwender und wird ausschließlich durch 2- und 4jährig qualifizierte SNOEZELEN Pädagogen SNP® und SNOEZELEN Therapeuten SNT® angewandt.

Jede SNOEZELEN Therapie wird individuell auf den Bewohner zugeschnitten und bedarf einer fachlichen Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Krankheitsbild, dem Erfassen der individuellen Bedürfnislage des Bewohners und Überprüfung der einzelnen Wahrnehmungsbereiche. Die Biographie ist die wichtigste Informationsquelle bei der Planung und Durchführung einer SNOEZELEN Einheit, aber auch um die Tagesstruktur des Bewohners auf die individuellen Bedürfnisse und Interessen ausrichten zu können. Vorlieben und Abneigungen werden erfasst und bei der Gestaltung einer SNOEZELEN Einheit berücksichtigt.

Ausblicke:

Für die Bewohner, die ich in dieser Facheinrichtung begleiten darf, ist die SNOEZELEN Therapie zu einem festen Bestandteil im Tagesverlauf geworden. In meinem Vortrag möchte ich zeigen, welche Möglichkeiten es im Rahmen der SNOEZELEN Therapie gibt, die uns anvertrauten Menschen mit und ohne Worte zu erreichen. Ein SNOEZELEN Therapeut muss dazu bestimmte Fähigkeiten mitbringen – nicht nur fachliche Kompetenzen.
Verstehen uns die Betroffenen immer richtig? Kann der Betroffene uns nicht verstehen oder signalisiert er uns, dass er (momentan) nicht bereit ist mit uns zu kommunizieren?
Über diese Thematik möchte ich mit Ihnen im Rahmen der Fachtagung in Bad Schmiedeberg diskutieren.

In 3 verschiedenen Diskussionsforen (DF) wurde das Thema „Kommunikationsaufbau“ aus unterschiedlicher Sicht vertiefend diskutiert Die Diskussionsforen wurden zu folgenden Themen durchgeführt:

http://www.shv-forum-gehirn.de/shvfg/2012/11/13/wir-mussen-miteinander-kommunizieren/

Dazu wurde von Kerstin Arndt eingeschätzt: 

Dieses DF auf dem Fachtag war mit mehr als 30 Zuhörern sehr gut besucht. Frau Drapatz-Braune gestaltete ihren Beitrag dann auch von Anfang an fesselnd und bezog die interessierten Teilnehmer durch ein Ballspiel mit ein.

Ebenso zeigte eine eingespielte Musik, dass diese die Menschen auf sehr verschiedene Weisen erreicht und bewegt. Einige fühlten sich dadurch entspannt, andere neugierig oder genervt. Man merkte sofort, dass eben jeder auf Reize verschieden reagiert und entsprechend der individuellen Bedürfnisse eine Behandlung bzw. eine Kommunikation abgestimmt werden muss.

Frau Drapatz-Braune therapiert Bewohner mit erworbenen Hirnschädigungen in einem Pflegeheim. Diese Therapieform benötigt einen dafür eingerichteten, überwiegend in weißen Farben gehaltenen Raum, der dann dem jeweiligen Therapieansatz entsprechend mit farblichen oder visuellen Effekten versehen wird.

Die Kosten werden nicht durch Verordnungen nach dem Heilmittelkatalog abgerechnet sondern privat gezahlt oder aus Betreuungsgeldern abgedeckt. Das obwohl eine 4-Jährige Ausbildung nötig ist, um SNOEZELEN-Therapeutin zu werden.

Der Behandlung eines Patienten geht eine sorgfältige Anamnese voraus. Ganz besonders hilfreich ist die umfangreiche Kenntnis der Biografie, wobei hier die Angehörigen sehr gut zur Information beitragen. Während dieser häufig wortlosen Behandlung kommt es zu Nähe und emotionaler Begegnung der Sinne und der Seele. Es bedarf einer geschulten Distanz des Therapeuten und psychologischem Einfühlungsvermögen, da es mit Hilfe der räumlichen Milieugestaltung, der Musik- und Farbauswahl sowie der persönlichen Zuwendung z.B. zur Trauerauslösung kommen kann. Eine gute Beobachtungsgabe für kleinste Reaktionen und Veränderung ist vonnöten und sollte durch sorgfältige Protokolle unterstützt werden. Verbesserungen wie Blutdrucksenkung, reduzierte Schlafstörungen, verminderte Unruhe, Abbau von Ängsten uvm. sind bei dem schwierigen Krankheitsbild große Erfolge, die den Weg für weitere Fortschritte zurück zur einfacheren Kommunikation bereiten.

Diese Therapieform ist für Einrichtungen ein wertvolles unterstützendes Angebot, da die Bewohner dort meistens nicht in dem Maße intensiv durch vertraute Angehörige begleitet werden können, wie es in der häuslichen Versorgung gegeben ist.“

https://www.bpa.de/fileadmin/user_upload/MAIN-dateien/BUND/bpa_Magazin/bpa_Magazin_AusgNr85_05_2013_Internet.pdf

Ergänzende Eingliederungshilfe in der Phase F Niedersachsen
Seit November 2013: Einzigartiges Modellprojekt im „Fichteneck“ in Braunlage
Im Rahmen eines niedersachsenweit einzigartigen Modellprojektes erhalten Bewohner in der neurologischen Fachpflege-Einrichtung „Fichteneck“ in Braunlage seit November 2013 ein zusätzliches Leistungsangebot.

Durch die so genannte „ergänzende Ein-gliederungshilfe“ werden die Bezugsberechtigten, zum Großteil Menschen im jüngeren Lebensalter, in Bereichen des täglichen Lebens weiterführend aktiviert und gefördert. Für etwa derzeit 25 von insgesamt 87 Bewohnern des „Fichtenecks“ bedeutet das, dass ihnen durch qualifiziertes Personal Verrichtungen des Alltags oder die Aufrechterhaltung von Sozialkontakten, zum Beispiel durch Ein-kaufen gehen, Behördengänge erledigen, Konzerte besuchen oder den Computer zu bedienen, ermöglicht beziehungsweise wieder gelehrt wird. Hierzu stehen der Einrichtung dank des Modell-projektes zusätzliche Mitarbeiter zur Verfügung.

Das Besondere ist, dass es sich bei den betroffenen Menschen um schwerst- Schädelhirngeschädigte oder neurologisch erkrankte Menschen in der
sogenannten „Phase F“ – also in der Rehabilitationsphase, in der man von „aus-therapiert“ spricht – handelt, deren Prognose somit als „zustandserhaltend“ oder gar rezidiv, also rückläufig, bezeichnet wurde.

Durch die langjährige Erfahrung, die hohe Pflegefachlichkeit und die enge Kooperation mit dem interdisziplinären Therapieteam, bestehend aus Snoezelen-, Ergo- und Physiotherapie, Logopädie sowie dem Einsatz von zwei Therapiehunden haben diese Bewohner solch erstaunliche Fortschritte vollzogen, dass durch die nun folgende ergänzende Eingliederungshilfe, die zum Großteil in einer sogenannten „Förder-Hausgemein-schaft“ erfolgt, diverse positive Entwicklungen weiter vorangetrieben werden können. Initiator und Förderer dieses Projektes war das Sozialministerium Niedersachsen, das in Zusammenarbeit mit den überörtlichen Sozialhilfeträgern in Hildesheim und der Geschäftsführung, Rainer Wolf sowie der Heimleitung, Regina Grondey, die Konzeption und die Rahmenbedingungen erarbeiteten.
Das Modellprojekt ist zunächst für drei Jahre ausgelegt. Danach wird die Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen anhand von pflegewissenschaftlich anerkannten und aussagekräftigen Bewertungsskalen ermittelt. Sollte sich dies als erfolgreich erweisen, ist eine Übertragung auf andere Bewohner in Einrich-tungen in Niedersachsen mit ähnlichen Voraussetzungen geplant.

http://www.wolf-pflege.de/fileadmin/user_upload/Broschuere_Fichteneck_Stand_10.02.15.pdf

PSYCHOSOZIALE BETREUUNG IN VERBINDUNG MIT DER SNOEZELEN-THERAPIE

Das Spektrum unseres Hauses konnte durch einen wesentlichen Baustein erweitert werden. Zusätzlich zu den ärztlichen verordneten Therapien und den tagesstrukturierten Maßnahmen finden einzeln bzw. in Kleingruppen Angebote der SNOEZELEN Therapie, individuell auf die Bedürfnisse des spezifischen Klientels ausgerichtet statt. Das Pflegeheim Fichteneck orientiert sich in seinem ganzheitlichen und aktivierenden Konzept an einer rundum bestmöglichen Betreuungsqualität.
Die psychosoziale Betreuung der uns anvertrauten Bewohner und ihrer Ange-hörigen nimmt dabei einen großen Stellenwert ein. Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen erleben tiefe Einschnitte in ihrer persönlichen, familiären und beruflichen Biographie. Sie verlieren Fähigkeiten, die ihnen ein bisher selbst bestimmtes Leben ermöglicht haben. Im persönlichen Bereich des Betroffenen finden sich häufig emotionale Störungen im Sinne einer vermehrten Ängstlichkeit und erniedrigten Frustrationstoleranz. Er muss lernen, Bewältigungsstrategien zu entwickeln, um mit seiner Behinderung fertig zu werden. Nicht selten liegen schwere reaktive Depressionen vor, die den Zugang zu den Bewohnern zusätzlich erschweren.

Das in unserer Einrichtung integrierte biographisch –milieutherapeutische SNOEZELEN –Konzept nach M. Dennerlein (11/92) bietet verschiedene Möglichkeiten der individuellen psychosozialen Begleitung in einer geschützten Atmosphäre an.
Im Ansatz der Tiefen –und Gestaltpsychologie werden erlebte Ängste, emotionale Themen und Traumen und innerpsychische Themen in Bearbeitung gebracht. Durch das Anwenden verschiedener Methoden (wie beziehungs-besetzte Entspannung, Beruhigung, allgemeine Wahrnehmungsförderung, Krisenprävention, Krisenintervention, biographische Rückerinnerung u.a.) soll der Bewohner wieder lernen sich als Ganzes wahrzunehmen.

Dieses Konzept bietet die Möglichkeit einer Wahrnehmungsförderung in allen Sinnesbereichen unter Beachtung der Ganzheitlichkeit von Körper, Geist, Seele im SNOEZELEN Raum, SNOEZELEN Bad, aber auch in den Bereichen Lebensalltag und natürlichen Außenbereich.

Gemeinsam mit dem Mitarbeiterteam wird dieses Konzept in unserer Einrichtung durch eine SNOEZELEN-Therapeutin und SNOEZELEN-Pädagogen umgesetzt. „Ich hole dich da ab, wo du stehst“ , in der sozialtherapeutischen Arbeit heißt dies für uns den Bewohner so anzunehmen wie er ist, mit seinen „Schwächen“ und Defiziten, seinen Eigenheiten, seinen Wünschen und Bedürfnissen.

 

http://www.dsla.de/
Reformierter Ansatz  - reformiertes SNOEZELEN
// Auszug: …„das biografisch milieutherapeutische Konzept Dennerlein – zur ganzheitlichen Sinnes- und Wahrnehmungsförderung©“

Was ist Snoezelen?
Das Snoezelen wurde vor über 40 Jahren als ein reines Freizeitangebot für Menschen mit schwerer bis schwerster geistiger Behinderung entwickelt.

Martina Dennerlein reformierte von 1989 bis 1993 das Snoezelen Freizeitangebot und entwickelte nach pädagogischen und therapeutischen Grundlagen das reformierte SNOEZELEN „biografisch – milieutherapeutische Konzept Dennerleinâ zur ganzheitlichen Sinnes- und Wahrnehmungsförderung“, das sie als Leitung 1993 als „multifunktionales, pädagogisches und therapeutisches Gesamtkonzept“ in ihren damaligen Einrichtungsbereich integrierte. Durch den in ihrer damaligen Einrichtung durchgeführten SNOEZELEN Weltkongress 1998 und veröffentlichten Projekten und Studien, wurde ihr Konzept zur ganzheitlichen Sinnes- und Wahrnehmungsförderung bundesweit in allen Bereichen der Behinderten – Alten- und Sozialhilfe und Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland und darüber hinaus übernommen.

Das holländische Kunstwort Snoezelen wurde von zwei Zivildienstleistenden kreiert, die in der Anstalt „Haarendael“ in Haaren, Niederlande eingesetzt waren. Das Kunstwort Snoezelen setzt sich aus den niederländischen Wörtern „snuffelen“ (riechen und schnüffeln) und „doezelen“ (ruhen und dösen) zusammen.

Die Begründer des Snoezelen Freizeitangebots - Jan Hulsegge / Ad Verheul, beschreiben Snoezelen als Möglichkeit einer Vielzahl von verschiedenen Aktivitäten auf der sensorischen Ebene:

Optisch                   =       Sehen
Auditiv                   =       Hören
Olfaktorisch            =       Geruch
Gustatorisch            =       Geschmack
Taktil                     =       Fühlen.

Unter Snoezelen verstehen sie die „ primäre Aktivierung, vor allem auf sinnliche Wahrnehmung und sinnliche Erfahrung gerichtet mit Hilfe von Licht, Gefühlen (taktilen Wahrnehmungen), Geräuschen, Gerüchen und durch Geschmacksangebote“, die der Benutzer frei wählt und entscheidet.
Die im Snoezelen integrierte Leitideologie: „Niets moet, alles mag“ „nichts muss gemacht werden, alles ist erlaubt“ beinhaltet für die Begründer das Prinzip des freien Erlebens.

Im Konzept Dennerlein sind die erforderliche biografisch und diagnostische Vorarbeit und Überprüfung und auch die Beachtung von Behinderung- und Erkrankungsformen, eine den individuellen Bedürfnissen entsprechende Vorbereitung sowie die

  • gezielte Förderung
  • strukturierte
  • pädagogische
  • therapeutische Arbeit, fokussierte und ganzheitlich orientierte

Sinnesarbeit für schutzbefohlene Personen unabdingbar.

Für Dennerlein beinhaltet unvorbereitetes Arbeiten – nicht überprüfter Geräte - Materialeinsatz eine möglich hohe Gefahr für negative Wirkweisen für schutzbefohlene Menschen (Kind bis ältere Menschen), die aufgrund ihres Entwicklungsalters oder aufgrund von Hilfebedürftigkeit, Erkrankung, Behinderung oder chronischen Beeinträchtigungen – psychischen Erkrankungsformen mitunter nicht in der Lage sind, eigenverantwortlich, positiv wirkende Angebote zu erkennen und auszuwählen, bzw. sich negativ wirkenden Angeboten zu entziehen.

Eine weitere negative Konstellation stellt für Dennerlein fehlende Qualifikation – oder fehlendes Fachwissen dar, wenn frei und evt. mitunter orientiert an eigenen Bedürfnissen und Vorstellungen ohne Überprüfung und erforderliche Vorarbeit, Materialangebote bei schutzbefohlenen Klienten eingesetzt werden ohne zu überprüfen, warum und wofür diese Materialien eingesetzt werden sollen, bzw. wie die einzelnen Materialien bei verschiedenen Adressaten- und Klientengruppen wirken (Indikation).

Durch kontraindiziert eingesetzte Materialien, der fehlenden bzw. unzureichenden Beachtung bestehender Erkrankungs- und Behinderungsformen können die für das SNOEZELEN – (Snoezelen) Geräte und Angebote negativ wirken und bergen ein hohes Potential an Gefahren und Risiken. Dennerlein verweist seit 1993 daraufhin, dass für ein adäquates und fachlich, positiv wirkendes Arbeiten für die jeweiligen Fachbereiche und Adressatengruppen mit den Materialien - Geräten, ein umfangreiches Fachwissen, sowie fortlaufende Selbsterfahrung und fachpraktische Arbeit erforderlich sind, um negative Wirkweisen auszuschließen. Forschungsergebnisse (vgl. u. a. (1998) Modell einer Integration von geistig schwerst- und mehrfachbehinderten Menschen aus der Psychiatrie in die Gemeinde – Bericht über ein Projekt der Dr. Loew'schen Einrichtungen. In: THEUNISSEN, G. et al. Enthospitalisierung - ein Etikettenschwindel? Klinkhardt, 240 -260; Mathias Dalferth
Enthospitalisierungsprojekt Konzept Dennerlein 1998; Projekt mehr Lebensqualität durch SNOEZELEN.. 2003) bestätigen auch den gefahrvollen Einsatz von kontraindizierten SNOEZELEN Materialien und Geräten, die über einen sehr langen Zeitraum besonders negativ wirken.

Das reformierte SNOEZELEN – biografisch milieutherapeutische Konzept
Dennerlein zur ganzheitlichen Sinnes- und Wahrnehmungsförderung“ – „ein     
multifunktionales pädagogisches und therapeutisches Konzept©“

Das Konzept Dennerlein versteht sich als fachlich qualitativer, interaktiver und fortlaufender Prozess, der die Erfüllung individueller Bedürfnisse und die individuelle, re- aktivierende, stimulierende, und rehabilitativ positive Einflussnahme auf die emotionale, körperliche und kognitive Wahrnehmungsverarbeitung ermöglicht.

Dennerlein definiert ganzheitliche Sinnes- und Wahrnehmungsförderung als die „positive Einflusseinnahme auf die primären und sekundären Sinnesverarbeitungsebenen“, und verbindet ganzheitlich, nicht nur auf die Primärsinne fixiert, methodisch und adressatenspezifisch Material, Raum und Milieu.

Nach dem Konzept Dennerlein wird immer vernetzt in den primären und sekundären Wahrnehmungsverarbeitungsebenen gearbeitet. Die Arbeit und das Konzept sind so gestaltet, das

  •  Beruhigung
  • Entspannung
  • Schmerzlinderung
  • Geborgenheit und Zuwendung
  • Vertrautheit
  • Selbstachtung
  • Persönlichkeits- und Intimsphäre
  • Sicherheit
  • Angstfreiheit
  • die Klärung von wichtigen Themen
  • eine ganzheitliche Pflege und Therapie unterstützt werden.

Sie integrierte in ihrem Konzept neuropsychologisch und neurophysiologisch orientiert, die ganzheitliche und positive Einflussnahme auf Körper, Seele und Geist, der primären und sekundären Wahrnehmungsverarbeitungsebenen, um den anvertrauten Menschen in seiner Ganzheitlichkeit und Individualität erreichen zu können.
Indizierte Angebote werden unter Beachtung eines ganzheitlichen Verständnis und Menschenbildes - der Triade: „Körper, Seele und Geist“ eingesetzt.

Auditiv                              =       Hören
Optisch                           =       Sehen
Olfaktorisch                    =       Geruch
Gustatorisch                   =       Geschmack
Taktil                              =       Fühlen (Körper – Haut / Mund – Lippen – Zunge..)
Propriozeptiv                  =       Gelenk – Muskelapparat
Vestibulär                       =       Gleichgewichtssystem / Lage- Raumsinn, Lateralität
Kinästhetisch                  =       Tiefensensibilität

Seelisch – emotionale               Wahrnehmungsebene
Mental – kognitive          Wahrnehmungsebene.

Dennerlein unterscheidet in ihrem Konzept zur ganzheitlichen Sinnes- und Wahrnehmungsförderung 3 primäre Einsatzbereiche:

  • Lebensalltag – biografisch- milieutherapeutisches Umfeld
  • Räume mit adressatenspezifischer Einrichtung und Materialien
  • Natürlicher Außenbereich – natürliches Sinnesumfeld

und nach ihren Konzeptgrundlagen die erforderlichen, adressatenspezifischen Raumkonzepte mit adressatenspezifischer Material- und Geräteeinrichtung:

  • Lebensalltag / biografisch – milieutherapeutisches Umfeld
  • „Rückzugshöhlenbereich“
  • „Theaterküche“
  • Adressatenspezifisches, biografisch – milieutherapeutisches Raum- und Mobiliardesign
  • externe SNOEZELEN Weißraum
  • integrierte SNOEZELEN Weißraum
  • externer adressatenspezifischer Nassbereich
  • integrierter adressatenspezifischer Nassbereich (SNOEZELEN Therapie – und Pflegebad)
  • Natürlicher Außenbereich - natürliches Sinnesumfeld.

Leitideologie Dennerlein©MD1992:

„Individuelle Bedürfniserfüllung in weitgehend möglicher Selbstbestimmung,  
 unter unabdinglicher Achtung von Körper, Seele und Geist“

Für Dennerlein ist das Prinzip der Begründer „Nichts muss gemacht werden, alles ist erlaubt“ jedoch nur dann angemessen und sinnvoll, wenn der Benutzer geistig, psychisch und körperlich in der Lage ist festzustellen, was positiv oder negativ auf ihn selbst wirkt.
Individuelle Bedürfniserfüllung, Selbstbestimmung und das freie Erleben setzt Dennerlein als oberste Priorität, jedoch kann durch dieses Grundrecht nicht die Verantwortung für die Benutzer – schutzbefohlene Menschen außen vorgelassen werden.
Liegt eine geistige, seelische oder körperliche Erkrankung, Behinderung oder Hilfebedürftigkeit vor, sollte zunächst (oder sofern erforderlich auch langfristig anhaltend) eine strukturierte, qualifizierte und sofern erforderlich, eine fremdbestimmte Angebotssituation bestehen (keine Geräte und Materialien die negativ wirken). Dabei ist grundsätzlich und immer auf die individuelle Bedürfnislage der Benutzer zu achten, die ebenso das „ganzheitliche Selbstsein“ und eine weitgehend mögliche Selbstbestimmtheit, Zeit und Freiraum in den Vordergrund stellt.

Nach erfolgter biografisch, diagnostisch und anamnestischer, methodisch und didaktischer Erhebung werden die Räumlichkeiten zur Durchführung der Einheiten individuell vorbereitet - gestaltet und die Materialien und Geräte zur ganzheitlichen Sinnesförderung fachspezifisch ausgewählt und angewandt. Die Angebote und Materialien beschränken sich im biografisch – milieutherapeutischen Konzept nicht ausschließlich auf den klassischen „Snoezelen Raum“, sondern werden durch Dennerlein vorrangig in den Lebensalltag, den natürlichen Außenbereich und in die SNOEZELEN Räume multifunktional integriert.

Bestehende Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen, Erkrankungen, degenerative Prozesse oder Behinderungen, die ihren Ursprung in geistigen, seelisch-psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen und Krankheitsbildern haben können, werden über methodische Fachansätze und gezielte Material- und Raumangebote, pädagogisch und therapeutisch unterstützt und gezielt zur Förderung, Behandlung oder der therapeutischen Arbeit eingesetzt. Wichtig für den Einsatz ist, dass die Klienten von qualifizierten Betreuungspersonen oder Therapeuten begleitet werden, um Gefahren und Risiken bei abhängigen und hilfebedürftigen Klienten ausschließen zu können.

Definition Dennerlein©:
// „Die positive Einflussnahme auf die primären und sekundären Wahrnehmungsebenen, (Nicht für den Anbieter, sondern für den Benutzer wohlbefindliche Atmosphäre d.h., die Atmosphäre wird aufgrund der vorliegenden Bedürfnisse des Benutzers gestaltet)

// „in einer für den Benutzer wohlbefindlichen Atmosphäre - gestaltet durch
      Beziehung, Material und Raum“,
(Nicht nur das Material, die Beziehung oder Raum wirkt positiv - negativ, sondern die Kombination von Beziehung – Material und Ort)

// „unter unabdinglicher Achtung von Körper, Seele und Geist die Möglichkeit“,
(Der Mensch als integrale Ganzheit in der Verbindung von Körper, Seele und Geist empfindet in seiner Wahrnehmung nicht isoliert d.h., die Beziehung, das Material und der Ort wirkt mental, physisch und emotional – psychisch)

// „über die primären und sekundären
Sinne und Wahrnehmungsverarbeitungsebenen“,

(Unter der Beachtung der Ganzheitlichkeit des Menschen werden vollständig alle
 Wahrnehmungsverarbeitungsebenen :

  • Auditiv                                Hören
  • Visuell                                Sehen
  • Taktil                                  Fühlen
  • propriozeptiv /                    Gelenk – Muskelapparat

kinästhetisch                                   Tiefensensibilität

  • vestibulär                           Gleichgewicht
  • olfaktorisch                         Geruch
  • gustatorisch)                       Geschmack positiv beeinflusst)

 

// „einer angebotenen, emotional besetzten Interaktion
in grundsätzlich freier Erlebnissituation“,
(Im Vordergrund steht die zwischenmenschliche Beziehung die grundsätzlich als Angebot verstanden wird)

// „in strukturierter, pädagogischer, therapeutischer und milieutherapeutischer Arbeit“,
(ob eingesetzt als / zur:

  • Freizeitangebot
  • strukturiertes Beschäftigungsangebot
  • pädagogisches Förderangebot
  • therapeutisches Angebot oder Maßnahme
  • Milieutherapeutische Wirkweise)

werden Materialangebote, Personen und Örtlichkeiten in diagnostischer Vorarbeit festgelegt, um negative Wirkweisen zu verhindern.

Als interaktiver und fortlaufender Prozess, der die Erfüllung individueller Bedürfnisse ermöglicht, orientiert sich die ganzheitliche Sinnes- und Wahrnehmungsförderung an dem Bedürfnismodell nach Maslow, in dem die menschlichen Bedürfnisse in fünf Kategorien unterteilt werden:

  • Bedürfnis nach Sicherheit (Zuverlässigkeit, Angstfreiheit, Schutz und Vorsorge)
  • Bedürfnis nach physiologischer Erfüllung (Durst, Hunger, Bewegung, Sexualität, Schlafen, Atmen)Bedürfnis der sozialen Erfüllung (Vertrauen, Zugehörigkeit, Geborgenheit, Liebe/ Zuwendung, Kontakt)
  • Bedürfnis der Selbstentfaltung (Sinnesfindung, Lebenssinnfindung, Selbstverwirklichung)
  • Bedürfnis zur Erfüllung der eigenen Wertschätzung (Selbstvertrauen, Anerkennung, Achtung, Unabhängigkeit, Geltungsbedürfnis – natürlich orientierte narzisstische Sättigung).

 

Anwendung- und Fachbereiche ãMD1993:

  • Schwangerschaft –Früh- und Neugeborenenbereich
  • Familie, Kindergarten und Schule
  • Frühförderung und Schulbereich für individuellen Entwicklungsbedarf
  • Arbeit und Freizeit
  • Wohnen – vollstationäre Einrichtungen / Tagesinstitutionen und Werkstätten
  • Akut- und Fachkliniken
  • Rehabilitationseinrichtungen
  • Freie Praxen
  • Drogen und Suchtbereich
  • Kinder- und Jugendpsychiatrie
  • Erwachsenenpsychiatrie
  • Forensik
  • Neurologische Frührehabilitation / …Phase F
  • Intensivpflegebereich / Beatmungspflege
  • Geriatrie, Gerontopsychiatrie, gerontologisches Wohnumfeld
  • Hospizbereich - Palliativbereich
  • Psychohygienebereich am Arbeitsplatz für Mitarbeiter.

Methodische Fachansätze Dennerlein ãMD1992

 

Die methodischen Ansätze werden adressatenspezifisch, nach individuell erarbeiteten Einzel- Individualkonzepten bei schutzbefohlenen Klientel eingesetzt.

  • beziehungsbesetzte Stimulation
  • fokussierte Stimulation
  • Re – Aktivierung
  • Aktivierung

-        Rückerinnerung im Ansatz der individuellen biographischen Rückerinnerung:

  • (Biografie bezogen  
  • auditiv
  • visuell
  • taktil
  • propriozeptiv / kinästhetisch
  • vestibulär
  • olfaktorisch
  • gustatorisch).

(Dennerlein warnt nachhaltig vor pauschaler Erinnerungsarbeit. „Nicht alles Vergangene im Leben eines Menschen war und ist positiv“. Nur unter Beachtung der individuellen – persönlichen / aktuellen Lebensbiografie und vorliegenden Diagnoseergebnissen kann im Ansatz der Rückerinnerung gearbeitet werden.
Auch sollte im „nichttherapeutischen“ Bereich ausschließlich mit positiven Erinnerungen gearbeitet werden. Die Bearbeitung von negativen Lebenserlebnissen erfordert bei den Begleitern eine fachlich fundierte berufliche und therapeutische Ausbildung und Qualifikation).

  • Assoziation im Ansatz der individuellen biographischen Rückerinnerung:
  • auditiv
  • visuell
  • taktil
  • propriozeptiv / kinästhetisch
  • vestibulär
  • olfaktorisch
  • gustatorisch
  • Re – Mobilisierung
  • Mobilisierung
  • beziehungsbesetzte Entspannung
  • fokussierte Entspannung

 

(Entspannung geschieht nicht grundsätzlich immer durch Passivität, Ruhe, oder mittels „Entspannungs- Snoezelenmusik“ die es für Dennerlein grundsätzlich nicht gibt.
Dennerlein definiert „Entspannung“ als die individuelle Form individueller Energieentladung – Energieableitung“ (vgl. Kapitel II aus M. Dennerlein, SNOEZELEN mehr als nur ein Freizeitvergnügen…a.a.O.1992).
In der ganzheitlichen Sinnes- und Wahrnehmungsförderung wir in ausschließlich 2 möglichen Ansätzen gearbeitet: „Energieflussförderliche oder Energieflussreduzierende Einflussnahme“. Eingesetzt werden deshalb ausschließlich individuelle auditive Angebote für den einzelnen Klienten, die vorab überprüft, energieflussförderlich oder energieflussreduzierend wirken).

  • allgemeine Wahrnehmungsförderung
  • fokussierte Wahrnehmungsförderung
  • milieutherapeutische Entspannung
  • milieutherapeutische Stimulation
  • emotionale Themenbearbeitung
  • Beruhigung
  • Krisenprävention
  • Krisenintervention
  • Pädagogisch- strukturierte Beschäftigung und Förderung

-        Strukturierte Freizeitangebote

  • Therapeutische Arbeit
  • Unterstützender Behandlungsansatz in der Pflege.

Mit diesen methodischen Fachansätzen kann je nach erforderlicher

  • freien Gestaltung
  • pädagogischer
  • milieutherapeutischer
  • therapeutisch strukturierter Erfordernis

 

das Konzept als „pädagogisches, therapeutisches und multifunktionales Grundkonzept“ angewandt, oder in Einzelelementen genutzt werden.

Die Verbindung und Integration von Verantwortung und Selbstbestimmung in der Arbeit mit schutzbefohlenen Menschen kann laut Dennerlein nur so in diesem Gleichgewicht weitgehend gewährleistet sein.

Bestmögliche Förderung, Betreuung und Pflege ist begründet in der Verantwortung, die für hilfebedürftige Personen bei Aufnahme der Arbeit übernommen wird, bzw. wenn relevant Einfluss genommen wird. Nach abgeschlossener diagnostischer Überprüfung und Biografiearbeit und der Erstellung eines Individualkonzeptes werden unter Berücksichtigung der vorliegenden Ausgangsdiagnose für die Bewohner fundierte Einzeleinheiten bzw. Gruppeneinheiten im rehabilitativen bzw. entwicklungsförderlichen Ansatz erarbeitet und durchgeführt.

 

Methodik und Didaktik nach DennerleinãMD 1992
Um gefahrenfreie und erfolgreich, ganzheitlich orientierte Sinnesarbeit, pädagogisch – sozio– und milieutherapeutisch individuelle Klientenarbeit sicherstellen zu können, muss in allen Fachbereichen folgende Vorarbeit erfolgen:

  • Biografie – Anamnese

Persönliche- und aktuelle Biografie und Anamnese

  • Diagnoseerhebung – Differentialdiagnostik / Ausschlussdiagnostik
  • Wahrnehmungsverarbeitungsdifferentialdiagnostik = WVDD
  • Symptombefunderhebung
  • Individuelle, phänomenologisch orientierte Bedürfnisabfrage nach Dennerlein©
  • Symptombefunderhebung
  • Individualkonzept mit individuell abzuleitenden Beobachtungsparametern
  • Auswahl von Material- und Raum / Ort und Personen
  • Durchführung der Einheiten / Beobachtung und Dokumentation
  • Auswertung – Bewertung - Ziel- Erfolgskontrolle - Evaluierung
  • Evt. Korrektur – Modifizierung.

Diese biografisch – diagnostisch immer zu beachtende Vorarbeit und Durchführung ist für Dennerlein unabdinglich, um negative Wirkweisen in der Anwendung ausschließen zu können, d.h., für jeden schutzbefohlenen Benutzer wird anhand der Vorarbeit ein
Individualkonzept durch fachlich ausgebildete und qualifizierte Begleiter erarbeitet.

Je nach Entwicklungsstand, Entwicklungsalter, Diagnose und Befundbild werden entsprechend der Zielsetzung die Räumlichkeiten, Materialien, Methoden und Techniken ausgewählt. Besondere Beachtung wird den Vorlieben und Neigungen der Nutzer auch bei der Vorbereitung und Durchführung geschenkt. Nach individueller Bedürfnislage wird zudem auf die Tagesform und die angesetzte Zeit der Einheit besonders Rücksicht genommen.

  •  

 „Phasenverlauf nach Dennerlein“ ©MD1992:

  • Initialphase                      
  • Anfangsphase                  
  • Hauptphase                     
  • Beendigungsphase            
  • Nachbereitungsphase.       

Nach Zielsetzung, Bedürfnislage und diagnostischen Vorgaben variieren die Einheiten nach Dennerlein zwischen einzelnen Minuten bis max. 2 Stunden. Die Angebote können und sollen sich nicht nur auf einen Snoezelen Raum beschränken. Einheiten zur ganzheitlichen Sinnes- und Wahrnehmungsförderung werden in den Tagesablauf integriert, d. h. über 24 Stunden hinweg ist individuelle Bedürfniserfüllung – Krisenprävention oder Krisenintervention möglich. Diese Erfüllung ist somit nicht an feste oder vorgegebene Zeiten gebunden. Individuell nach Konstitution und daraus resultierender Bedürfnislage, wird im „Entspannung“- und Beruhigungsansatz und der sanften - aktivierenden Stimulation mit den dazu erforderlichen Zielsetzungen und Methoden gearbeitet.

Im kontinuierlichen Bezugsrahmensystem und der Bezugspflege, unter Beachtung von Körper, Seele und Geist und der individuellen Bedürfnislage wird sichergestellt, dass die Benutzer ihren Bedürfnissen entsprechend, eine wohlbefindliche Atmosphäre, Begleitung, Betreuung und Förderung erhalten.

 

Geräte – Angebote / Geräte - Materialeinsatz… - integrierte Geräte in Alltagsbereichen – Räumen – „Sinn“- förderliche – unterstützende Umfeldgestaltung

Geräte zur Sinnes- und Wahrnehmungsförderung können - werden fach- und adressatenspezifisch in SNOEZELEN Räumen, flexibel im Alltag – in Gruppenräumlichkeiten – Klientenzimmer- oder auch auf mobilen Wägen – fahrbaren Unterbauten eingesetzt. Am Markt werden diverse - unterschiedliche Geräte für das Snoezelen angeboten – verkauft. Steuerbar – nicht steuerbar hinsichtlich der Laufrichtung oder Umdrehungsgeschwindigkeit usw. Hierbei empfiehlt sich besondere Umsicht beim Erwerb und anschließender Anwendung bzgl. Lateralität, Gleichgewicht, Reaktionszeit – Wahrnehmungsverarbeitung – und daraus entstehende, mögliche negative Wirkweisen – indizierte – kontraindizierte Geräte - Materialien….

Insbesondere auch die fachliche Überprüfung, ob die angebotenen Geräte die als Snoezelenmaterialien dargestellt - gekennzeichnet sind, tatsächlich für die Klienten spezifische Sinnes- und Wahrnehmungsförderung eingesetzt werden können – eingesetzt werden sollten – eingesetzt werden dürfen!?! Grundsätzliche Fragestellung für alle Fachbereiche und Anwender: „sind die Angebote – Maßnahmen für die Klientenarbeit sinnhaft –Sinn - förderlich“ und fachlich indiziert?

Beim Einsatz von Geräten – Materialen sind medizinische - rechtliche Vorgaben -mögliche negative Reaktionen (Allergien – mögliche Auslösereaktionen - negative Erinnerungen…, Reizüberflutungen, Angstauslösungen, Abneigungen – individuelle Bedürfnisse immer zu beachten und einzuhalten! Sicherstellungsauftrag: -sind die Anwender ausreichend qualifiziert – verfügen diese über das erforderliche Fachwissen im Fachbereich, um adressatenspezifisch indiziert die Geräte und Materialien einsetzen zu können damit negative Wirkweisen verhindert und positive Wirkweisen für die schutzbefohlenen Menschen gesichert sind.

Mobile Geräte – Snoezelenwagen:
Snoezelenwägen sind in der Ausstattung und Größe je nach Anbieter unterschiedlich- insbesondere auch in der Größe. Bzgl. der Atmosphäre gilt es zu bedenken, wie wirkt der Wagen atmosphärisch tatsächlich im Raum – wieviel Platz nimmt er ein???
Sind die Geräte auf dem Wagen tatsächlich erkennbar usw.  Zu bedenken ist auch das Preis – Leistungsverhältnis bei Wägen. Gibt es Alternativen für den mobilen Einsatz?
Grundsatz: kein Benutzer wird alleine den Geräten und Materialien per Wagen oder in Räumlichkeiten ausgesetzt! Die Begleitung und Beobachtung beim Einsatz zu Wirkweisen ist unabdinglich.

Geräte – Materialien mit denen Räume und auch Wägen bestückt und angeboten werden:

Faseroptik
Spiegelkugel – mit Farbspot angestrahlt
Aromaverbreiter
Projektoren
Diverse Materialien zur taktilen Wahrnehmung: - zu beachten ist hierbei die Sinnhaftigkeit und der eigentliche reale Gebrauch eingesetzter Materialien – mit einem Handbesen wird gefegt – mit einer Schuhputzbürste werden Schuhe gebürstet – mit Wolle wird gestrickt usw.
Wassersäule usw.
Musikklangwasserbett
Milchstraßenteppich…

Kein pauschaler Material - Geräteeinsatz für alle – „ist für alle positiv – gefällt jeden… - unüberprüfte Annahmen gegenüber den Klienten – war doch damals so“… - der Nutzer gibt doch an, das es schön ist!?  - Keine Anwendung – kein Einsatz ohne Überprüfung bei kognitiv – emotional – psychisch beeinträchtigten Klienten, die nachhaltig beeinträchtigt sind in der Wahrnehmung – keine ausreichende Kommunikation möglich ist – erschwerte oder fehlende Lokalisation bzw. noch nicht in der Lage sind negative Wirkweisen bewusst wahrzunehmen oder erkennen zu können.
Vorsicht ebenso bei pauschalen angegebenen Informationen über die Geräteanwendung = nicht nur positive – auch negative Reaktionen – Wirkweisen sind möglich. Negative Erinnerungen - Verknüpfungen - Wirkweisen – „als Barriere wahrgenommen – Ängste –Verunsicherungen – Desorientierungen – Verwirrungen – Irritationen“ usw.

 

Auditive Angebote: – für Dennerlein gibt es keine „Entspannungsmusik“ und „Snoezelenmusik“, - sondern für den Klienten - Nutzer auditive Angebote, die „individuell“für den „Hörer“ „stimulierend – anregend“ - „entspannend - beruhigend“ wirken! Zu beachten ist beim Einsatz dabei die individuelle Hör- und Lautstärkenbefindlichkeit des Klienten - Tonhöhen – Tontiefen – Assoziationen usw.! Themenbesetzte auditive Angebote vs. Wahrnehmungsstörungen – fehlender Bezug – nicht mögliche Assoziation des Klienten zur Themenbesetzung immer beachten!!!
Grundsätzlich ist bei Angeboten – dem Material - Geräteeinsatz zu beachten, dass „jeder Nutzer“ Erinnerungen – Assoziationen dazu individuell integriert hat und erinnert bzw. auf unbewusster Ebene negative Themen – Erinnerungen ausgelöst -  aktiviert werden können.

„Verwirrt nicht die Verwirrten“!

– Bushaltestelle im Gruppenraum – Garten oder Flurbereichen, weißes Partyzelt im Keller als Snoezelenraum, fixierte pauschale Themen - Motivraumgestaltung zu der Klienten überhaupt keinen biographischen oder persönlichen Bezug haben bzw. kognitiv nicht mehr realitätsbezogen, fixierte - pauschale Informationen verarbeiten – bzw. differenzieren können. „Wieso ist in meinem Gruppenraum – Flurbereich usw. ein Kuhstall oder stehen alte Werkzeuge herum, die eigentlich in einer Werkstatt oder Scheune stehen; - steht ein alter Herd im Flur oder Eingangsbereich; – wieso ist im Bad ein Fischernetz aufgehängt mit Fischen – Krabben – Sandhaufen“?  - wieso soll ich mich mit einer Schuhputzbürste am Körper bürsten...?  Oder eingesetzte „vermeintliche“ Orientierungshilfen, zu denen Klienten überhaupt keinen persönlichen Bezug bzw. eine Erinnerung haben und nicht verbinden – verknüpfen – assoziieren können.
Deshalb! Sinnhafter Materialeinsatz– sensible – neutrale Umfeldgestaltung von gemeinschaftlich genutzten Räumen- auch immer mit der fachlichen adressatenspezifischen Fragestellung – wie reizintensiv – wie reizarm darf – muss das Umfeld gestaltet sein?!
Themenbesetze Angebote – Gestaltungen – themenbesetzter Geräteeinsatz immer individuell für den einzelnen Klienten möglich im häuslichen – privaten Klientenumfeld, in Einzelzimmern in Wohngruppen -stationären Einrichtungen – oder 1:1 Arbeit. Diese Fragestellung sollte bei Anwendern grundsätzlich bei jeder Material- Geräte- und Angebotsanwendung oberste fachliche Priorität besitzen! …………
DSLA® Lehr- und Ausbildungsinstitute - M. Dennerlein 1993/2019©

 

https://ergotherapiepraxis-wahlstedt.de/snoezelen.html

 

SNOEZELEN? Was ist das?

Was ist eigentlich SNOEZELEN? Der Begriff "SNOEZELEN" (sprich: snuselen) stellt eine Verknüpfung der niederländischen Wörter "sniffelen" (schnüffeln und riechen) und "doezelen" (dösen und ruhen) dar und erinnert an das englische Wort "to snooze" (dösen). Die Begründer des klassischen SNOEZELEN-Konzepts beschreiben "SNOEZELEN" als einen Sammelbegriff für eine Vielzahl verschiedenartiger Aktivitäten auf der sensorischen Ebene. Sie definieren "SNOEZELEN" als das "bewusst ausgewählte Anbieten primärer Reize in einer angenehmen Atmosphäre".

Es wurde folgende Begrifflichkeit integriert: "niels moet, alles mag" - "nichts muss gemacht werden, alles ist erlaubt". Darunter versteht man eine "primäre Aktivierung, die vor allem auf sinnliche Wahrnehmung und sinnliche Erfahrungen gerichtet ist, mit Hilfe von Licht, Geräuschen, Gefühlen, Gerüchen und durch Geschmackssinn", die der Benutzer frei wählen kann. SNOEZELEN wurde als ein Freizeitangebot für Menschen mit schwerer geistiger Behinderung entwickelt. Seit dieser Zeit wurde es lange Jahre als dieses Freizeitkonzept verstanden und eingesetzt.

SNOEZELEN als Konzept in der Ergotherapie Gezielte Förderung oder strukturierte therapeutische Arbeit sieht das klassische Konzept nicht vor. Inzwischen liegen aber über das ursprüngliche Konzept hinausführende Erfahrungswerte vor.

SNOEZELEN wird im reformierten Ansatz nach Martina Dennerlein auch als ein multifunktionales, pädagogisches und therapeutisches Konzept in unterschiedlichsten Fachbereichen für die primären und sekundären Wahrnehmungsebenen eingesetzt.

Nach Dennerlein kann im Konzeptansatz der „beziehungsbegleitenden Stimulation, der fokussierten Stimulation, der Entspannung, der Rückerinnerung, der Assoziation, der (Re)Mobilisation, der klassischen Wahrnehmungsförderung und strukturierten therapeutischen Arbeit sowie der Krisenintervention und Krisenprävention“ mit SNOEZELEN gearbeitet werden.

Wo hilft SNOEZELEN? Bestehenden Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen, Erkrankungen, degenerativen Prozessen oder Behinderungen, die ihren Ursprung in geistigen, seelisch-psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen haben können, wird hierbei zur Förderung, Therapie oder Behandlung mit spezifischen Methoden, therapeutischen Ansätzen und gezieltem Material- und Raumangeboten begegnet.

Dies kann mit therapeutisch unterschiedlich angesetzten Methoden verbunden sein (z.B. gestalt-therapeutisch orientierte Körpertherapie, basale Stimulation, Leboyer- oder Aromatherapie-Massage, KG, Ergotherapie, Ansätze der Psychomotorik und SI, Musiktherapie usw.).

Wichtig für den Einsatz des Angebotes und des therapeutischen Konzeptes mit SNOEZELEN ist dabei, dass die Klienten von qualifizierten Betreuungspersonen oder Therapeuten begleitet werden.

   

Entspannen und Wohlbefinden durch die Aktivierung der Sinne

 

Entspannen heißt gelöst sein. Gelöst sein von der Aufregung und Anspannungen, die täglich an uns zerren und nagen.
 
Doch Entspannung will auch gelernt sein.

Seit einigen Jahren macht eine neue Methode von sich reden, die scheinbar Untalentierte in regelrechte Entspannungskünstler verwandelt, das "SNOEZELEN".
Anfang der 80er Jahre entstand in den Niederlanden die Idee, für kranke und behinderte Menschen einen Raum so zu gestalten, dass durch Licht, Geräusch, Gefühl, Geruch und Geschmack Reize auf unsere Sinne ausgelöst werden.
So wird eine angenehme Atmosphäre geschaffen, die sich entspannend, stimulierend oder mobilisierend auswirkt. Diese Methode hat sich inzwischen weltweit verbreitet.
"Snoezelen" ist nichts anderes, als Entspannen und kostbare Momente der Ruhe in angenehmer stimmungsvoller Atmosphäre - gedämpftes Licht, leise Musik und ein Wasserklangbett.

War die Methode anfangs auf Menschen mit geistigen Behinderungen ausgerichtet, so wird sie jetzt zunehmend bei Schmerzpatienten, Schwangeren, Kindern und älteren Menschen angewendet.

Ein Snoezelenraum wird genutzt, um bei gestressten Personen die Entspannung zu fördern. Bei psychologischen Problemen wie Magersucht, Stress, Konzentrationsschwierigkeiten, Ärger, Depression, Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS), Hyperaktivität oder bei Schmerzzuständen ist "Snoezelen" besonders empfehlenswert. Gerade in den Führungsetagen dürfte das "Snoezelen" in Zukunft noch zahlreiche Freunde finden.

Der SHS e.V. in Strausberg kann so einen Snozelenraum mit einer qualifizierten SNOEZELEN-Pädagogin SNP® anbieten. Dieser Raum ist in weißer Farbe gehalten, damit optische Reize gut reflektiert werden. Zum Einsatz kommen akustische Angebote, Kalt-Warm-Materialien, Duftstoffe für den Geruchs- und Geschmackssinn. Die verschiedenen Massagematerialen sprechen besonders den Tastsinn an, Aromaverbreiter verströmen den Duft von ätherischen Ölen. Kräuter- und Blütenessenzen sind uralte Mittel für die Wiederherstellung des körperlichen und geistigen Wohlbefindens.

Schließlich gehört zu "Snoezelen" auch Entspannungsmusik, die die vegetativen Funktionen, das Immunsystem, den Herzschlag, den Blutdruck und die Atemfrequenzbeeinflussen und zur inneren Ruhe beiträgt. Weitere Materialen wie Spiegelkugeln, die mit Licht und Farben angestrahlt werden, erfüllen den Raum. Eine Vielzahl von Effekten entsteht bei der Aktivierung der Blasensäulen vor einen dreigeteilten Spiegel. Entspannung, Erlebnis und Zuwendung gehen in diesem Entspannungsraum Hand in Hand. Autogenes Training gehört ebenso zum Programm wie Massagen und Sinnesschulung mit Wahrnehmungstraining.

 

 

 

 

 

https://docplayer.org/44627149-Absolventin-5-ausgabe-zeitung-fuer-absolventinnen-der-altenbetreuungsschule-des-landes-ooe-und-interessentinen.html

5. Ausgabe Zeitung für AbsolventInnen der Altenbetreuungsschule des Landes OÖ und InteressentInnen

Auszug aus der Projektarbeit  „Snoezelenraum“

Definition:

Das Wort Snoezelen (sprich snuselen) ist ein holländisches Kunstwort und besteht aus der Kombination der niederländischen Wörter „snuffelen“ (schnuppern, schnüffeln) und
„doezelen“ (träumen, dösen). Snoezelen ist in erster Linie ein Betreuungsangebot für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und wird seit über 35 Jahren, von Holland ausgehend, therapeutisch verwendet.

Anwendung:

Beim Snoezelen wird mit Hilfe von optischen, akustischen und haptischen Reizen, dem Geruchs- und Geschmackssinn, sowie über die Gefühle gearbeitet. Jeder Benutzer/jede Benutzerin entscheidet selbst, was er/sie gerne mag.

Die TeilnehmerInnen des FSB Andorf 1, Strasser Birgit, Veits Martina und Weikinger Margit, hatten beim Besuch der Integra über Snoezelen erfahren.

Während des Praktikums im BAPH Andorf entstanden durch Umbauarbeiten ein freier Raum und die Idee, einen Snoezelenraum zu gestalten.

Frau Dennerlein Martina unterstützte das Projekt fachlich. Sie arbeitet seit 1993 innerhalb des biographisch-milieutherapeutischen Konzepts für an Demenz erkrankte ältere Menschen an der ganzheitlichen Sinnesförderung.

Der Raum wurde weiß ausgemalt, mit Wasserbett, Sternenhimmel, Blasensäule, Spiegelkugel, Duftlampen und einer Musikanlage ausgestattet. Mit einem Bildprojektor können
persönliche Bilder aus dem Leben der BewohnerInnen eingeblendet werden.

Einige MitarbeiterInnen wurden mit „Snoezelen“ vertraut gemacht, um die Nutzung des Raumes weiterhin zu gewährleisten. Snoezelen lässt sich sehr gut in den Betreuungsalltag einbauen und dient nach Dennerlein der Wahrnehmungsförderung, Beruhigung, Krisenprävention, pädagogisch strukturierten Beschäftigung und milieutherapeutischen Stimulation und Entspannung.
Bei der Eröffnungsfeier des neu erbauten Wintergartens konnten sich lokale Politiker und Landesrat Josef Ackerl von der Sinnhaftigkeit dieses Raumes überzeugen.

 

 

 

 

 

https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-47560/No_82.pdf

Artikel Projekt „Sinneswelten“ Birgit Angerer

Gemeinsam mit der Fachstelle „Senioren des Landkreises Schwandorf“ führte das Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen im Herbst 1999 erstmals ein Kultur- und Unterhaltungskonzept für ältere Menschen durch. Über Führung, Besichtigung, Handwerksdemonstration und abschließende musikalische Einkehr wurden Zeit- und Lebensumstände früherer Genera-tionen erfahren. Vielfach tauchten bei den Seniorenbesuchern vergessene Kindheits- und Lebenserinnerungen auf.
Diese Konzeptbesuche für SeniorInnen wurden in das jährliche Museumsprogramm als feste Termine aufgenommen.

Hintergrund

Der interaktive Erfahrungs- und Erinnerungsaustausch der älteren
MuseumsbesucherInnen gaben den Anstoß zur Weiterentwicklung des Konzeptes. Mit der museumspädagogischen Unterstützung entstand das Projekt „Sinneswelten“.
Als Erwartung wurde formuliert, dass ältere und insbesondere dementiell erkrankte Menschen durch aktive Erinnerungsarbeit, die möglichst viele Sinne anspricht, eine größere Alltagsausgeglichenheit erreichen können. Krankheitsbedingte Unruhe wird abgebaut und Wiedererleben angenehmer Erinnerungen führen zu Zufriedenheit. Zuhause betreut, in speziellen Wohnformen oder in den Altenpflegeheimen, leben in unserer Region eine ganze Anzahl von Männern und Frauen, welche die Hoflandschaften und die bäuerliche Kultur des Freilandmuseums Neusath - Perschen noch in der Kindheit und Jugendzeit als vertraute Alltagswelt erlebt hatten. Auf-grund von dementiellen Erkrankungen lebt ein Teil dieser Menschen gedanklich nicht mehr in unserer Gegen-wart, sondern in oftmals ungeordneter Vergangenheit.

Über Biografiearbeiten, Kunstsituationen und therapeutische Ansätze wird versucht, den an Demenz Erkrankten in seiner Erinnerungswelt zu erreichen, ihn anzusprechen und seine Fragen so zu beantworten, dass er zufrieden wird, dass er Ausgeglichenheit, wenn auch vielleicht nur für kurze Zeit, erreicht.
Wir wissen aus diversen therapeutischen Ansätzen, dass die vielfältige Ansprache der Sinne eines dementiell Erkrankten hervorragende Möglichkeiten des persönlichen Zugangs bietet.

Im Freilandmuseum Neusath - Perschen besteht eine Fülle von Sinneseindrücken, die sich, konzeptionell gefasst, bestens für die Erinnerungsarbeit eignen. Bauernhäuser, Scheunen, Stallungen, Stuben, Wohn- und Arbeitsräume, Gartenanlagen, Viehkoppeln, Hof-landschaften bilden die räumlichen Strukturen einer erlebten, einer gelebten Zeit. Viehwirtschaft, Hühner, Enten, Schweinepferch vermitteln lebendige Erinnerungen. Gerüche, Geräusche und Geschmack transportieren Vergessenes, ergänzen Erinnerungsmosaike.

Mit konkreten Konzepten holen wir den Erkrankten in seiner Erinnerungswelt ab: Ein Waschtag wie vor 50 Jahren, mit Kernseifenstück, Holzzuber, emailliertem Waschkessel, Leinentuch, grober Baumwolle, hölzernen Wäscheklammern und natürlich dem aktiven Beteiligt-sein, bietet viele Möglichkeiten in Erinnerungswelten einzusteigen.
Als weitere Themenschwerpunkte sind z.B. bäuerliches Kochen, Obst- und Gemüseverarbeitung, Backen, Hofhandwerk, Winterarbeiten möglich.
Das Projekt „Sinneswelten“ ist ein museumspädagogisches Konzept zur speziellen Betreuung von demenzkranken älteren Personen. Nach unseren Erfahrungen kann damit geholfen werden, die Lebensqualitäten dieser Menschen zu verbessern.
Organisation Betreut werden die Gruppen von jeweils zwei Gartenfachfrauen des Landkreises Schwandorf, unter fachlicher Anleitung der Museumspädagogik einerseits und des Seniorenbeauftragten des Landkreises Schwandorf andererseits.

Vor dem Start des Projekts fanden mehrere Sitzungen mit der DSLA®, Deutsche Snoezelen Lehr- und Ausbildungsinstitute, vertreten durch Martina Dennerlein, statt.
Die ersten Termine wurden mit dem Altenheim „Arche Noah“ durchgeführt, das Ausbil-dungsstätte der DSLA ist. Ständige Rückmeldungen der Altenpfleger dienen der Optimierung des Programms.

Ablauf

Die Gruppen bestehen meist aus acht bis zwölf Senioren mit drei bis vier Betreuern. Die Veranstaltungen finden im oder beim Kolbeckhof statt, da dieser Hof gut erreichbar ist und hier auch keine konservatorischen Bedenken bestehen. Die Veranstaltung dauert ca. zwei Stunden. Bisher wurden folgende Themen durchgeführt:
Wäschewaschen, Hollerküchl backen, Ausgezogene backen und Fingernudeln braten.
Kosten. Die Kosten der Veranstaltung betragen 150,– F, wobei 30,– F dem Museum verbleiben. Alle Projekte, die mit Senioreneinrichtungen des Landkreises Schwandorf durchgeführt wurden, konnten durch eine Spende des Rotary-Clubs Schwandorf großzügig unterstützt werden.

Ergebnis

Das Oberpfälzer Freilandmuseum hat mit diesem Projekt ein Alleinstellungsmerkmal herausgearbeitet, weil es in der Lage ist, dementiell Erkrankte mit allen Sinnen, bezugnehmend auf ihre frühere Lebenssituation anzusprechen. Die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Schwandorf sichert nicht nur die Qualität des Projekts sondern auch die Kunden, da der Seniorenbeauftragte sich direkt an die Altenheime wendet. Viele Erfahrungen aus diesem Projekt sind auch auf die Zusammenarbeit mit anderen Behinderten übertragbar, ein Feld, auf dem sich die Museumspädagogik noch weiter engagieren möchte.
Da zum Beispiel die „Lebenshilfe“ sowohl alte Menschen als auch junge Behinderte betreut, ergeben sich auch hier Synergien. Dr. Birgit Angerer, Museumsleiterin Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen Neusath 200, 92507 Nabburgfreilandmuseum@bezirk-oberpfalz.de.

 

https://www.onetz.de/schwarzenfeld/lokales/senioren-und-pflegeheim-am-miesberg-erweitert-abteilung-fuer-demenzkranke-mit-dem-mut-zur-investition-an-fuehrende-position-im-landkreis-d1312461.html

Senioren- und Pflegeheim "Am Miesberg" erweitert Abteilung für Demenzkranke Mit dem "Mut zur Investition" an führende Position im Landkreis

von Thomas Dobler, M.A. - 11.11.2004

Es wächst seit seiner Einweihung vor zehn Jahren. Das Senioren- und Pflegeheim "Am Miesberg" hat gerade seine vierte Bauphase hinter sich gebracht und sich mit derzeit 129 Bewohnern zur drittgrößten Einrichtung ihrer Art im Landkreis Schwandorf aufgeschwungen. Das wurde am Mittwoch im Beisein vieler Gäste von der Bauherrengesellschaft Werner Schober, Wolfgang Straßburger und Alfons Forster gefeiert.
Erweitert wurde vor allem die Abteilung für beschütztes Wohnen um zehn Betten, in der geistig verwirrte Senioren leben. Darüber hinaus hat man das Angebot um einen großen "Snoezelen"-Raum ergänzt, in dem die Förderung der Sinne Demenzkranker erfolgen kann. Verantwortlich hierfür zeichnet die bundesweit tätige Martina Dennerlein.
Stolz ist man auch wegen des neuen Gemeinschaftsraumes, der auch als Kapelle genutzt wird. "Wir haben damit einen langgehegten Wunsch vieler Heimbewohner erfüllt“, versicherte Alfons Forster bei seiner Ansprache.

Sehr guter Ruf

"Danke für Ihren Mut zur Investition“, wandte sich Zweite Bürgermeisterin Sonja Laußer in ihrem Grußwort an die Verantwortlichen. Das Heim habe einen sehr guten Ruf über Schwarzenfeld hinaus, die Warteliste sei lang, wusste Laußer.
Lobende Worte kamen auch von Otmar Poguntke von der Heimaufsicht der Kreisverwaltung. "Am Miesberg" sei die größte Einrichtung mit geronto-psychiatrischer Abteilung im Landkreis Schwandorf. "Sie haben eine eigene und anerkennenswerte Konzeption verwirklicht“, freute sich Poguntke. Heimleiter Wolfgang Straßburger erinnerte in seiner Rede an die schweren Anfänge vor einem Jahrzehnt, als man nach drei Monaten gerade einmal 16 Bewohner hatte; dies bei 52 Plätzen. Danach ging es rasant aufwärts: Zunächst erfolgte eine Erweiterung auf 74 Betten, dann kam ein neuer Trakt mit einer beschützendenden Abteilung von elf Betten und weiteren 25 Betten im Wohnbereich dazu.
Schließlich wurde auch der erste von derzeit zwei "Snoezelen"-Räumen eingerichtet, was eine Ausgliederung der Wäscherei nötig machte, die in die Neue Amberger Straße umzog.
Und nun sei die vierte Bauphase vollendet, zu der neben anderem auch drei neue Kurzpflegebetten gehören, was das entsprechende Angebot auf fünf erhöht.
Den Segen erhielt der Neubau durch den katholischen Ruhestandspfarrer Stephan Dierig und die evangelische Pfarrerin Heidi Gentzwein.

http://www.onetz.de/schwarzenfeld/lokales/einrichtung-entsteht-im-seniorenheim-am-miesberg-fachtagung-mit-grosser-resonanz-staette-fuer-snoezelen-ausbildung-d1313224.html

Einrichtung entsteht im Seniorenheim "Am Miesberg" - Fachtagung mit großer Resonanz - Stätte für Snoezelen-Ausbildung

Schwarzenfeld 06.12.2004
Aus der ganzen Bundesrepublik kamen am Freitag und Samstag die Snoezelen-Pädagogen und Therapeuten nach Schwarzenfeld, um im Altenheim "Am Miesberg" an einer Fachtagung unter der Leitung von Martina Dennerlein, der Top-Expertin für Snoezelen, teil zu nehmen.

In Zukunft soll das Alten- und Pflegeheim "Am Miesberg" zur Ausbildungsstätte für Snoezelen-Pädagogen und Therapeuten in ganz Bayern werden. Die organisatorischen und einrichtungstechnischen Voraussetzungen dafür wurden bereits geschaffen. Das reformierte Snoezelen ist ein biografisch, millieutherapeutisches Konzept.

Veranstalter der von Martina Dennerlein geleiteten Fachtagung waren die Deutschen Snoezelen-Lehr- und Ausbildungsinstitute in Fürth. Zur Eröffnung der Veranstaltung kam Friedrich Schmidt, Vorsitzender der privaten und sozialen Anbieter in Bayern und Mitglied im Bundespräsidium der Organisation. Für die Marktgemeinde war Dritter Bürgermeister Peter Bartmann anwesend, vom Landratsamt Schwandorf Heimaufsichtsleiter Otmar Pogunke, dazu der Vorsitzende der Snoezelen-Pädagogen, Dr. Werner Duschner aus Waidhaus sowie Helmut Wrede, Präsident der deutschen Snoezelen-Stiftung.

Heimleiter Wolfgang Straßburger drückte seine Freude darüber aus, dass 120 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet kamen. In Zukunft solle hier in Schwarzenfeld eine Ausbildungsstätte für Snoezelen-Pädagogen und Therapeuten entstehen. In ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es bereits 14 Einrichtungen dieser Art. Straßburger freue sich sehr darüber, dass mit Martina Dennerlein, eine Expertin und auch die Erfinderin dieses Konzepts für diese Fachtagung gewonnen werden konnte. Sie wird auch in Zukunft für das Altenheim am Miesberg als Fachberaterin zu diesem Thema tätig sein. Nach Grußworten der Ehrengäste, die alle betonten, dass mit Snoezelen ein neuer Weg in der Therapie von Demenzkranken erreicht werden kann, besichtigten die Teilnehmer die hauseigene Geriatrie in Schwarzenfeld sowie die "Arche Noah" in Nabburg.
Wieder zurück, wurde zunächst im großen Auditorium diskutiert. Danach teilten sich die Teilnehmer in vier Workshops auf. Am Ende betonte die Lehrgangsleiterin, dass bei der Arbeit immer der Mensch im Mittelpunkt der Arbeit stehen müsse.

Der bpa Quality Award 2005 für das biografisch milieutherapeutische Konzept Dennerlein in der Geriatrie - Gerontopsychiatrie

Von 2001 bis 2003 erarbeitete Dennerlein für das BRK Senioren- und Pflegeheim in Nabburg, das vollständige Konzept zum Neubau des BRK Senioren- und Pflegeheim "Arche Noah" mit Integration der gerontopsychiatrischen Wohngemeinschaft für 8 an Demenz erkrankten Menschen. Die Fachabteilung wurde orientiert an der regionalen Herkunft und Biografie der Bewohner von Dennerlein konzipiert und ein adressatenspezifischer SNOEZELEN Raum in den Wohnbereich integriert. Von Mai 2003 bis Oktober 2003 war Martina Dennerlein direkt als Fachberater vor Ort und betreute die Konzeptintegration und fachliche Umsetzung.

Darauf aufmerksam geworden, besichtigte der Heimleiter und Geschäftsführer Hr. Wolfgang Straßburger vom Senioren- und Pflegeheim Am Miesberg, im Oktober 2003 mit seiner Pflegedienstleitung die bereits eröffnete gerontopsychiatrische Abteilung im BRK Senioren- und Pflegeheim "Arche Noah" in  Nabburg. Aufgrund der gesammelten Eindrücke forderte er Martina Dennerlein ab November 2003 an, als Fachberaterin für sein Senioren- und Pflegeheim in Schwarzenfeld tätig zu werden.

Sie integrierte durch umfangreiche Umstrukturierungsmaßnahmen ihr biografisch milieutherapeutisches Konzept zur ganzheitlichen Sinnesförderung in die bestehende beschützte, gerontopsychiatrische Abteilung, die vorab nach herkömmlichen Standards der gerontopsychiatrischen Pflege arbeitete und betreute. Nach Abschluss der Konzeptintegrationsarbeit plante und realisierte sie als Projektleitung auch die 2. und neue Abteilung und beschützte Tagespflege nach ihren Konzeptgrundlagen und betreute fachlich wiederum die vollständige Umsetzung vor Ort.

Auf der Fachtagung am 04.12.2004 im Senioren- und Pflegeheim Am Miesberg, konnten die ersten Erfolge für die Bewohner und deren positiv veränderte Lebensqualität vorgestellt werden, die mit der Konzeptintegration und gelebten, ganzheitlichen Arbeit erreicht wurden. Auch der Heimleiter und Geschäftsführer kennzeichnete auf dieser Veranstaltung die beweisbar erzielten Erfolge mit der Konzeptarbeit von Dennerlein sehr nachhaltig und positiv, da er das "Vorher - Nachher" besonders gut in den Vergleich stellen konnte. Für diese beispielhafte Qualitätssicherungsmaßnahme verleiht der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. – bpa 2005 in Berlin, an das Senioren- und Pflegeheim "Am Miesberg" den Quality Award 2005.

https://www.onetz.de/deutschland-und-die-welt-r/lokales/vohenstrauss-spezialpflege-fuer-apallisch-kranke-oeffnet-am-1-november-belegaerzte-fuer-chirurgie-eine-loesung-fuer-das-krankenhaus-d1288901.html

Vohenstrauß: Spezialpflege für apallisch Kranke öffnet am 1. November - Belegärzte für Chirurgie Eine Lösung für das Krankenhaus

Das Krankenhaus Vohenstrauß steckt mitten in der Umbauphase. Nicht nur äußerlich, auch konzeptionell. Wie Landrat Simon Wittmann bestätigt, hat die Gemeinnützige Gesellschaft "SanitaCura" das erste Stockwerk des Hauses gemietet, um dort am 1. November eine vollstationäre Langzeit-Pflege-Einrichtung für apallisch Kranke anzubieten.

 

 

Die Spezialeinrichtung "SanitaCura - Fachbereich Phase F" gründeten 2004 der Waidhauser Allgemeinmediziner Werner Duschner und der Pflegeheimleiter Wolfgang Straßburger aus Schwarzenfeld.
Der Landrat ist nach der Vertragsunterzeichnung erleichtert, damit für das Vohenstraußer Krankenhaus eine Lösung gefunden zu haben: "Wir haben lange gekämpft und jetzt die Voraussetzungen geschaffen, dass es weitergeht."

 

Aufatmen können auch die Pflegekräfte, die laut Wittmann ihre Arbeitsplätze behalten werden. Nur etwa "eine Hand voll Leute" werde vermutlich nach Neustadt/WN oder Weiden versetzt werden müssen. Wie "SanitaCura"-Geschäftsführer Straßburger erklärt, benötige er für seinen 34 Betten umfassenden Fachbereich 22,5 Ganztagskräfte, die auch in Teilzeitstellen aufgeteilt werden können. Bei den Therapeuten rechne er mit 3,5 Planstellen.

In den kommenden zwei Jahren wird Projektleiterin Martina Dennerlein, Leiterin der deutschen Snoezelen Lehr- und Ausbildungsinstitute, beim Aufbau der neuen Einrichtung in Vohenstrauß helfen.
Sie umschreibt das Therapiefeld folgendermaßen: "SanitaCura bietet Menschen mit Hirnschädigungen und damit verbundenen mehrfachen Folgebeeinträchtigungen, auch Beatmungspatienten, eine qualifizierte und kombinierte Form der Pflege und Therapie".

Das Snoezelen-Therapiekonzept Dennerlein, für das Straßburger in seinem Senioren- und Pflegeheim "Am Miesberg" in Schwarzenfeld den Bundespreis "Quality Award 2005" erhalten hat, setzt auf farb- und milieutherapeutische Wohnpflegebereiche. Im Mittelpunkt steht eine ganzheitlich orientierte Sinnesförderung.

Den Umbau (unter anderem erhält jedes Zimmer eine Nasszelle) mit einem Kostenaufwand von rund 500 000 Euro übernimmt "SanitaCura". Der Geschäftsführer betont, dass es sich um keine neue Krankenhausabteilung handle, die Räume werden lediglich gemietet.

Die vollstationäre Langzeiteinrichtung werde aber sowohl im ärztlichen als auch im pflegerischen Bereich mit den Abteilungen des Krankenhauses zusammen arbeiten: "Das Haus erhält wieder vollen Nutzungscharakter". Durch die Spezialisierung sei eine Gesamtversorgung sichergestellt.

Straßburger macht deutlich, dass der neue Fachbereich auf keinen Fall eine Konkurrenz zum Caritas-Altenheim darstellt: "Diese Personengruppe nehmen wir nicht an." Die Schädel-Hirn-Verletzten werden über Krankenschein von ihrem Hausarzt oder dem Waidhauser Allgemeinmediziner Werner Duschner versorgt. Geplant sei außerdem eine medizinische Kooperation mit den Fachärzten der „Hohe Warte“ in Bayreuth und dem Klinikum in Weiden…

 

 

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