Snoezelen  - Informationen – Erfahrungen //////////////Seiten: 1, 2, 3
DSLA®
Deutsche SNOEZELEN Lehr- und Ausbildungsinstitute
DSLA® Lehr- und Ausbildungsinstitute - Auch anerkanntes Bildungsinstitut für die Fort- und Weiterbildung „Gerontopsychiatrische Pflege“
 

https://www.onetz.de/irchenrieth/lokales/
seminarteilnehmer-legen-erfolgreich-pruefung-ab-hpz-als-snoezelen-zentrum-d568409.html

Seminarteilnehmer legen erfolgreich Prüfung ab
HPZ als Snoezelen-Zentrum

von Ernst Frischholz - 24.11.2007
"Snoezelen" wird als "positive Einflussnahme auf Wahrnehmungs-, Verarbeitungs- und Sinnesorgane mit speziellen Materialien und Geräten" beschrieben. Es stimuliert und entspannt zugleich.
Die aus Holland stammende Therapie wird seit einigen Jahren im Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) angewandt und gelehrt. Nun gibt es auch Seminare der Deutschen Snoezelen Lehr- und Ausbildungsinstitute. In zwei Jahren werden Heilerziehungspfleger, Ergotherapeuten oder Altenpfleger berufsbegleitend zu Snoezelen-Pädagogen ausgebildet. Die Fachpraxis erhalten sie in ihrer jeweiligen Einrichtung, die Seminare besuchen sie im HPZ. Insgesamt sind das 2053 Stunden über zwei Jahre hinweg. Christine Toth leitete die Lehrgänge im HPZ, wo Monika Gräf und Thomas Jurgeit auch die Prüfungen abnahmen.
Elke Hotter aus Hessen, Anke Koßack aus Sachsen, Stephanie Scheel aus Coburg, Klaus Faget aus Weiden und Barbara Böhm aus Irchenrieth waren erfolgreich. Die Zertifikate als Zulassung für das therapeutische Arbeiten überreichte die Leiterin der Deutschen Snoezelen Lehr- und Ausbildungsinstitute, Martina Dennerlein aus Fürth.

 

https://docplayer.org/63856844-Zukunft-gemeinsam-gestalten.html

Die Tagesgruppe Wiesel ruht sich aus

Bereits im Jahr 2015 lag ein konzeptioneller Schwerpunkt auf der Gesundheit der Kinder und ihrer Familien, die frühzeitig und gezielt gefördert werden sollte. Nach wie vor achtet die Tagesgruppe Wiesel auf ausgewogene und gesunde Mahlzeiten und bemüht sich, den Kindern ein Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln und mit der Natur zu vermitteln. Zusätzlich geben Ruhephasen den Kindern Raum für Rückzug
und dringend notwendige Erholung vom durchgetakteten Schulalltag. Häufig kommen die Kinder schon sehr angespannt, nervös und gereizt aus der Schule. Sie haben hier bereits einen Vormittag in einer nicht immer einfachen schulischen Atmosphäre hinter sich. Daraus resultiert, dass es den Kindern oft schwerfällt, zur Ruhe zu kommen und sich zu entspannen. Die meisten haben darüber hinaus große Schwierigkeiten, sich zu
konzentrieren.
Häufig reichen Kleinigkeiten, um sich gegenseitig aus der Fassung
zu bringen. Lautes Schreien bis hin zu drohenden körperlichen Auseinandersetzungen prägen die häufigen Streitereien. Auch beim Mittagsessen oder der Lernphase
können nur wenige Kinder in Ruhe am Tisch sitzen. Sie stehen häufig auf, laufen durch den Raum und benötigen eine sehr enge Begleitung, um sich an die vorgegebenen
Aufgaben und Regeln halten zu können.

Somit kommt im Alltag der Tagesgruppe der Ruhephase eine große Bedeutung zu. In dieser Zeit haben die Kinder die Möglichkeit, sich auszuruhen. Sie können malen, sich in ruhiger Atmosphäre anderweitig kreativ beschäftigen, oder sie dürfen sich von einem Betreuer oder einer Betreuerin massieren lassen oder bekommen etwas vorgelesen.

Dabei kann beobachtet werden, dass die Kinder nach den Angeboten der Ruhephase entspannter und ausgeglichener sind. Täglich fragen sie, ob sie vielleicht länger massiert
werden könnten, bzw. noch einmal die Fantasie-Traumgeschichte erzählt bekommen. Sie zeigen darüber hinaus große Freude an Entspannungsbewegungen.

So begann das Team zu überlegen, wie ein solches Angebot weiter ausgebaut werden
kann – und das Ergebnis fand sich im Snoezelen wieder.

 

Doch was bedeutet eigentlich das Snoezelen?

„Snoezelen“ ist ein Begriff, der aus dem Holländischen stammt und von zwei
Zivildienstleistenden der Anstalt „Haarendael“ geprägt wurde.
Es ist eine Wortkombination aus „snuffelen“, was schnüffeln oder schnuppern
bedeutet und „doezelen“ (dösen/schlummern).
Das
Wort Snoezelen erinnert auch an das englische Wort „to snooze“ (dösen). Während „snuffelen“ für unsere Sinne, also Sehen, Fühlen, Schmecken, Hören und Riechen steht, umfasst „doezelen“ alle emotionalen Sinneserfahrungen, also Geborgenheit, Schmusen, Wiegen, Körperkontakt und sich wohl fühlen.

Snoezelen ist eine Aktivität, die es Menschen ermöglicht, grundlegende Sinneserfahrungen im taktilen, emotionalen und kognitiven Bereich zu machen.

Mit Snoezelen wird also eine Freizeitaktivität beschrieben, in der alle Sinne angesprochen werden mit dem Ziel, entspannend und erholend zu wirken (vgl. Hulsegge, Verheul 1998, S. 6–7).

Die erste Snoezelen-Theorie publizierten 1966 die amerikanischen Psychologen Cleland und Clark und berichteten, dass mit ausgewählten Sinnesangeboten bei Personen mit Entwicklungsverzögerungen, Hyperaktivität, geistiger Behinderung und Autismus eine Förderung der Entwicklung, der Kommunikationsfähigkeit und
des Verhaltens möglich war. Mitte der Siebziger Jahre wurde in Holland in Behinderteneinrichtungen der Snoezelengedanke aufgegriffen und weiterentwickelt, wobei damals ausschließlich der Gedanke eines Freizeit- und Erholungsangebots für Menschen mit Schwerbehinderung vorherrschte.

Die Beschreibung der holländischen Begründer Hulsegge und Verheul verdeutlicht
die ursprünglichen Absichten und Ziele des Snoezelen:

„Snoezelen ist ein Freizeitangebot für Schwerstbehinderte, bei dem sie ruhig werden und zu sich selbst finden können.“ (Hulsegge, Verheul 1998, S. 10) Besonders Verheul und Hulsegge haben mit ihren in der Einrichtung „De Hartenberg“ gesammelten und publizierten Erfahrungen zur Weiterentwicklung und Verbreitung des Snoezelen
beigetragen und gelten als „Urväter des Snoezelen“.

Etwa zehn Jahre später hat sich Snoezelen auch in anderen Ländern, wie Großbritannien, Schweden, Kanada und Deutschland etabliert, und es entstanden in vielen Behinderteneinrichtungen Snoezelräume.

Das Snoezelenkonzept wurde in den letzten Jahren auf andere Anwendungsbereiche ausgedehnt. Die vielfältigen positiven Wirkungsweisen des Snoezelens werden immer wieder durch Beobachtungen, Erfahrungsberichte und Untersuchungen bestätigt.

Mittlerweile gibt es viele unterschiedliche Projekte, deren Arbeit über das klassische Snoezelenkonzept hinausgeht.

Nach Martina Dennerlein wird Snoezelen heute im reformierten Ansatz als ein multifunktionales, pädagogisches und therapeutisches Konzept eingesetzt.

Immer mehr soziale Einrichtungen verfügen heute über Snoezelen-Möglichkeiten und verbinden mit dem Einsatz sehr unterschiedliche Ziele. Snoezelen ist ein Angebot
von angenehmen Sinneseindrücken, die in eine Atmosphäre des Vertrauens und Entspanntseins eingebettet sind.

In einer ruhigen, entspannten und stimmungsvollen Atmosphäre werden die primären Sinne durch Musik, Lichteffekte, taktile Stimulation und angenehme Gerüche
angesprochen. Snoezelen vermittelt, wie man teils durch passives, teils durch aktives Erleben Dinge in der Umwelt wahrnimmt und Erfahrungen sammeln kann. Es ermöglicht, sich auf bestimmte Reize zu konzentrieren. So werden die Sinne nicht nur in der Breite,
sondern auch in der Tiefe erlebbar. Kinder werden täglich mit Reizen überflutet. Schon
Kindergartenkinder stehen unter Zeitdruck, der oft durch ein anspruchsvolles
Freizeitprogramm forciert wird. In unserer schnelllebigen Welt bleibt den Kindern
wenig Raum und Zeit, einfach vor sich hinzuträumen und in ihrer eigenen Fantasiewelt zu leben. Als mögliche Folge dieser Hektik sind die Kinder nervös, überdreht oder aggressiv. Snoezelen hilft Kindern, einfach abzuschalten und die Fantasie spielen zu lassen. Die angenehme Wohlfühlatmosphäre vermittelt den Kindern zusätzlich Wärme und Geborgenheit. Kinder nehmen ihre Umwelt mit allen Sinnen wahr. Sie werden von der Vielzahl der Eindrücke oft überschwemmt. Snoezelen wirkt dieser Reizüberflutung ent
gegen, weil die Sinne möglichst einzeln angesprochen werden. Außerdem hat das Kind Ruhe und viel Zeit, diese Eindrücke zu verarbeiten.

Beim Snoezelen können die Kinder sich selbst kennenlernen, sie erleben Ruhe, Entspannung und Freiheit und sie lernen, ihre Bedürfnisse auszudrücken, und erleben die Wertschätzung der Erzieherin, die auf diese Bedürfnisse eingeht. Die Kinder können für die jeweilige Einheit ihr individuelles – ihrer Bedürfnislage entsprechendes – Objekt frei auswählen und lernen dabei auch, eine persönliche Entscheidung zu treffen, zu wissen, was ihnen guttut und was ihnen wichtig ist, sowie Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Diese Objekte tragen dazu bei, die einzelnen Sinne gezielt anzusprechen und zu aktivieren.

Durch diese Sinneserfahrungen werden ihre persönlichen Ressourcen gefördert. Beim Snoezelen werden das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein durch eine ganzheitliche Wahrnehmung des eigenen Körpers gestärkt. Im Kontext der Tagesgruppe kann dies bedeuten, dass beispielsweise ein kräftiges Kind sich besonders gerne und ohne Scheu und Hemmungen auf der Matratze ausbreitet. Es nimmt so den eigenen Körper positiv wahr und wiederholt immer wieder: „So groß bin ich!“ In der reizarmen Umgebung des Snoezelraums ist es ebenfalls möglich, den Kindern Wissen zu vermitteln und ihre Ausdrucksfähigkeit zu fördern, sie also nicht nur emotional, sondern auch kognitiv zu sensibilisieren. Sie lernen, sich besser zu konzentrieren und sich
über einen längeren Zeitraum mit einer bestimmten Thematik auseinanderzusetzen.

Beim Snoezelen sollen durch sensorische Stimulierung in einer angenehmen Umgebung
Entspannung und Sicherheit vermittelt und damit Vertrauen und Interaktion zwischen dem Kind und der Erzieherin gefördert werden. Snoezelen bietet den Kindern
Snoezelen bietet den Kindern die Zeit, den Raum und die Ausstattung
die Zeit, den Raum und die Ausstattung, um die direkte Umgebung auf persönliche Art und Weise wahrzunehmen. Es bewirkt ein persönliches Auseinandersetzen mit der Umwelt, der eigenen Stimmung, Fähigkeiten und Fertigkeiten, dem eigenen Körper und Geist. Das Kind setzt sich mit erlebten Dingen auseinander und entdeckt dadurch z. B. Farben, Gerüche, die Wirkung des Lichts oder der Geräusche und erlebt
Klangverschiedenheiten.

Nachdem mit gemeinsamen Kräften der zur Verfügung stehende Raum schon
ausgemistet, gegipst, renoviert und neu gestrichen wurde, steht leider die endgültige
Fertigstellung unseres Snoezelraumes gegenwärtig noch aus. Wir werden jedoch erneut von unseren Erfahrungen im kommenden Jahr berichten.
Meriem Gouriche, Janick Stang

 

 

 

 

https://www.gsmsp.de/snoezelen/

 

Die Ursprünge des Snoezelen

Das Wort Snoezelen ist ein holländisches, frei erfundenes Wort. Snoezelen setzt sich aus den Wörtern „snuffelen“ (schnüffeln, schnuppern) und „doezelen“ (dösen, schlummern) zusammen und hat mit dem englischen Wort „to snooze“ (ein Nickerchen machen, die Zeit vertrödeln) Ähnlichkeit. 1978 wurde das Snoezelen in Holland entwickelt. Der ursprüngliche Gedanke des Snoezelen bestand darin, es als Freizeitaktivität anzubieten. In den ersten Jahren etablierte sich das Snoezelen allerdings für Menschen mit geistigen Behinderungen. Ad Verheul schrieb daraufhin seine Erfahrungen in einem Buch zusammen und gilt als „Vater des Snoezelen.“

Durch die Publikation kam das Snoezelen ab Ende der 80er Jahre nach Deutschland und in weitere europäische Länder. Ab den 90ern erfreute sich das Snoezelen einer weltweiten Beliebtheit. In vielen Behinderteneinrichtungen entstanden die Snoezelenräume, zumeist als Weißräume. In Deutschland begann man sehr früh die Möglichkeiten zu nutzen, unterschiedliche pädagogische und therapeutische Anwendungen in den Snoezelenraum zu verlegen. 

Die Einsatzmöglichkeiten erweiterten sich im Laufe der Jahre, so dass es heute in Kindergärten, Schulen, Kliniken, Freizeit- und Senioreneinrichtungen und Hospizen genutzt wird.

Es gibt heute drei große Strömungen die vorherrschen: Snoezelen als Freizeit-und Erlebnismöglichkeit, Snoezelen mit zielgerichteten pädagogischen Absichten und als therapeutisches Milieu. Auch erste Wirtschaftsunternehmen haben Snoezelenräume für die Entspannung ihrer Mitarbeiter eingerichtet. Snoezelenräume sehen übrigens nicht alle gleich aus, obwohl bestimmte Ausstattungselemente in den meisten Räumen wiederzufinden sind, wie z.B. Wassersäulen oder das Klangbett.

 

Der Snoezelenraum

Die effektivsten Ergebnisse werden jedoch zweifellos in den speziell, sowohl für behinderte als auch für nicht behinderte Menschen, konzipierten Snoezelenräumen erzielt. Im Snoezelenraum kann durch steuerbare Reize Wohlbefinden ausgelöst werden, mit einer Vielfalt sensorischer Anregungen. Der Mensch kann im Snoezelenraum auf eine Entdeckungsreise durch die Welt der Sinne gehen, indem er die Einzelwirkung bzw. einzigartige Kombination von Musik, Tönen, Klängen, Lichteffekten, taktiler Stimulation und Düften erlebt. Die Sinne sollen nicht in der Breite, sondern in der Tiefe angesprochen werden. Um dieses zu ermöglichen, versucht man Reize selektiv anzubieten und gleichzeitig unnötige Reize zu reduzieren.

Was ist Snoezelen genau?

Snoezelen ist zunächst einmal nichts anderes als eine Form der Tiefenentspannung. Es ist eine Verknüpfung von sensorischen Anregungen mit unterschiedlichen Formen von Tiefenentspannung, in speziell gestalteten Räumlichkeiten, in denen die Reizquellen beliebig und gezielt steuerbar sind und aufeinander abgestimmte multisensorische Reize, Wohlbefinden und Selbstregulationsprozesse bei den Anwendern auslösen. Snoezelen ist  weder eine rezeptive Anwendung mit präzise vorausberechenbaren Ergebnissen, noch eine spezielle therapeutische Methode, sondern zunächst nur eine Entspannungsgrundlage. Snoezelen muss nicht grundsätzlich in besonderen, in sich geschlossenen Raumkonzepten, angeboten werden.

Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von teilstationären Raumecken, Raumnischen und sogar einen Snoezelenwagen. Im Laufe der letzten Jahre hat sich das Snoezelen enorm weiterentwickelt, so dass es inzwischen in nahezu allen Bereichen der sozialen Arbeit Einzug erhalten hat. Snoezelen ist unter anderem ein Angebot für Schwerstbehinderte, bei dem sie ruhig werden und zu sich selbst finden können. Das Reizangebot soll so ausgelegt sein, dass es dem Behinderten angenehme, lustvolle Sinneswahrnehmungen ermöglicht, sowie ganz besondere Erfahrungen, bietet, die er im Alltag nicht machen kann. Er soll sich dabei wohl und sicher fühlen.

Das klassische Snoezelen Konzept

Im klassischen alten Snoezelen Konzept wird davon ausgegangen, dass die Materialien in sich positiv wirken und jeder Benutzer entscheiden kann, was für ihn gut ist und was nicht. Das Prinzip des freien Erlebens steht im klassischen Snoezelen Konzept im Vordergrund.

Snoezelen Räume im alten klassischen Konzept:

  • Der Weißraum: Dieser kann im Sinne des klassischen Konzeptes „wild und frei“ je nach Vorstellung der Begleiter eingerichtet werden ohne adressatenspezifische Standards.
  • Der Schwarzraum, auch Low-Vision-Raum genannt: Ist ein schwarzer Raum, der mit verschiedenen Lichtquellen versehen ist.
  • Der Nassbereich: Eine Mischung aus Wellness- und Erlebnisbad.

 

 

Das reformierte Snoezelen Konzept nach Dennerlein

Das reformierte Konzept sieht Angebote unter Beachtung eines ganzheitlichen Verständnisses und Menschenbildes, der sogenannten „Triade“ vor, bestehend aus Körper, Seele und Geist.

Voraussetzung für Angebote nach dem reformierten Konzept ist die biografische und diagnostische Vorarbeit. Denn bestimmte Farben, Bilder, Gerüche, können negative Erinnerungen auslösen. Dadurch kann anstatt einer Entspannung, eine Anspannung oder eine Stresssituation geschaffen werden.

 Snoezelen Räume im reformierten Konzept:

  • Der klassische Snoezelen Weißraum
  • Snoezelen Weißraum auf den Wohnbereichen: zur Nutzung von Gruppenangeboten, als Sitzecke oder als Ruheraum
  • Lebensalltag / Biografisch: Milieutherapeutisches Umfeld, z. B. einen Rückzugshöhlen-Bereich auf den Wohnbereichen
  • Der Nassbereich: Mit Snoezelen-Angebot im Pflegebad
  • Im Außenbereich: Hier finden die Bewohner ein natürliches Sinnesumfeld, vor indem sie sich aufhalten können, wie z.B. mit einem  Sinnesgarten mit einer Feuerstelle, Lehm-Ofen, Klangbaum, Hochbeeten usw.

https://www.wahrendorff.de/fileadmin/media/pdf/isjailten/ilten%2008_01_WEB.pdf

Durch Wahrnehmung, (Wohl-)Fühlen und Sich-spüren Lebensqualität verbessern

Snoezelen – es geht um die gezielte Förderung der Wahrnehmung durch individuelle Stimulation. „Es ist ganz erstaunlich, was wir durch das Snoezelen schon erreicht haben und noch erreichen können“, sagt Gabriele Hoins. Die Heilerziehungspflegerin hat gut die Hälfte der zweijährigen Ausbildung zur „SNOEZELEN-Pädagogin SNP®“ hinter sich und ist von den bisherigen Erfolgen der aus den Niederlanden stammenden Methode begeistert.

Seit gut drei Jahren wird „Snoezelen“ nach dem reformierten Konzept von M. Dennerlein im Klinikum Wahrendorff praktiziert, und die Erfolge sind frappierend:
Sie reichen u. a. von Medikamentenreduzierung über deutlichen Rückgang der Auto- und Fremdaggressionen und motorischen Unruhen bis zum nachhaltig verbesserten Kommunikationsverhalten. Selbst ein vermindertes Suchtverhalten hat die „SNOEZELEN-Pädagogin SNP®“  schon erlebt. Derzeit nehmen 15 Bewohner des Klinikums am Snoezelen-Programm teil.

In Zusammenarbeit mit Ärzten und Pflegekräften wird für jeden von ihnen ein individuelles Snoezelen-Konzept erarbeitet. Der Snoezelen-Raum im Untergeschoss des Hauses „Zum Kreisel 7“ in Köthenwald ist bestens ausgestattet. Ganz in Weiß gehalten, wirkt der Raum wie eine sanfte, ruhige Schneelandschaft. Mit weich fließendem weißem Stoff sind Decke und Wände verhüllt. Indirektes Licht gibt es und bequeme Sitz- und Liegemöglichkeiten. Vollkommen reizarm müsse die Umgebung sein, erläutert Gabriele Hoins. „Es kommen nur die Reize zum Tragen, die wir gezielt einsetzen.“ Doch nicht nur im speziell dafür ausgestatteten Raum kann man snoezelen, sondern eigentlich überall, sagt Gabriele Hoins: „Es geht draußen beim Spazierengehen, im Lebensalltag und mit bettlägerigen Patienten funktioniert es sogar im Bett.“

„Ein Lichterstrauß – siehste?“

…Ein wenig unsicher nimmt Günter Peterson eine Stufe nach der anderen, doch er schafft die Treppe alleine – undenkbar noch vor einigen Monaten. Zielstrebig steuert er den Snoezelen-Raum an. Er lacht zufrieden, setzt sich auf den Stuhl neben der Tür, zieht die Schuhe aus und stellt sie ordentlich nebeneinander. Gabriele Hoins freut sich. Welche Fortschritte hat er in den vergangenen Monaten gemacht!

Seit April „snoezelt“ die Snoezelen Pädagogin SNP© mit dem 66-jährigen geistig gehandikapten Mann, der zudem sehbehindert ist und zu Beginn der Therapie schwere Wahrnehmungs- und Orientierungsstörungen hatte. Jetzt sitzt er entspannt und warm zugedeckt auf dem Sofa im vollkommen weißen, kuschelig-warmen Snoezelen-Raum. Sanftes Licht und stimulierende Klänge umfließen ihn. Er lässt die Glasfaserstränge der Faser-Optik durch die Finger gleiten und betrachtet fasziniert die leuchtenden Enden. „Blau, ahh, jetzt ist es grün“, haucht er obwohl alle Stränge gelb strahlen und bindet aus den Kunststoffdrähten einen Strauß. „Gelb!“ tönt es plötzlich mit Bestimmtheit hinter der weißen Decke.

„Richtig“, lobt Gabriele Hoins und Herr Peterson stöhnt zufrieden: „Eine Schnur muss ich noch machen ... Einmal das ... und das ... Ist bequem so!“ Er schmunzelt: „Auch wieder Gelb ... Alles Gelb, siehst du! ... Hachhhhh!“ Beleuchtete Blumen sind es für ihn. „Ist schön hell, ja!“ Er türmt die leuchtenden Stränge in seinem Schoß. Gabriele Hoins sitzt ihm gegenüber auf einer Matratze und beobachtet ihn genau. Ab und zu sagt sie etwas zu dem, was er gerade tut und stellt ihm einfache Fragen. Willig lässt er sich anregen oder wiederholt, was die Therapeutin sagt: „Ein Lichterstrauß – siehste?“ Er wirkt konzentriert und entspannt zugleich. Immer wieder neu drapiert er die leuchtenden Fasern und lässt das Licht zwischen Fingern und Händen und über seine Unterarme fließen. „Das ist gut so ...“ haucht er zufrieden. Doch plötzlich lässt seine Aufmerksamkeit nach. Er stiert in die Ferne, bewegungslos. Für Gabriele Hoins ist es das Zeichen, dass er genug hat. Sie stellt die Musik ab und lässt ihn sich recken und räkeln. Nun ist er wieder ganz wach. Draußen zieht er die Schuhe an, geht in Richtung Treppe, zählt: „... eins, zwei, drei, vier ...“ die Stufen und ist rundum zufrieden. „Gleich gibt es Kaffee und Kuchen!“

 

http://relaunch.armut-gesundheit.de/index.php?id=95

http://www.ergotherapie-klixbuell.de/snoezelen.htm

http://www.smz-diakonie.de/html/snoezelen.html

Snoezelen (sprich snuselen) ist ein Kunstwort aus dem Niederländischen (von snuffelen (riechen, Schnüffeln) und doezelen (ruhen, dösen)) und bezeichnet eine Technik aus der Sonder- und Heilpädagogik die Mitte der 70er Jahre von Jan Hulsegge und Ad Verheul (zwei Zivildienstleistenden in einer holländischen Einrichtung für Menschen mit einer Behinderung) entwickelt wurde.

Martina Dennerlein reformierte und entwickelte 1989 das alte klassische SNOEZELEN Konzept weiter, dass seit 1993 als das „reformierte SNOEZELEN – biografisch milieutherapeutische Konzept Dennerlein“ zur ganzheitlichen Sinnesförderung, bundesweit in Institutionen der Behinderten- Alten- und Sozialhilfe eingesetzt und angewandt wird.
Snoezelen verbindet Entspannung mit sensorischen Reizen (Lichter, Töne, und taktile Reize), um der angenommenen Deprivation des Patienten zu begegnen. Unter Snoezelen wird eine gestaltete Umgebung verstanden, in der durch steuerbare multisensorische Reize Wohlbefinden ausgelöst werden soll. Schwerstbehinderte sollen beim Snoezelen einzelne Sinneswahrnehmungen in einer ruhigen, ansonsten reizarmen Umgebung erleben. Abseits vom Alltag mit seinen vielfältigen, in die Breite gehenden Sinneseindrücken, wird beim Snoezelen ein einzelner Sinn (z.B. der Tastsinn) stimuliert. Die Einzelsitzungen in speziell eingerichteten Räumen dauern 30 - 60 min.
Wissenschaftliche Studien wurden an dementen Personen mit mäßigem Erfolg durchgeführt. Heute stellt Snoezelen eher ein Freizeitangebot für Behinderte als eine gesicherte Therapie dar. Zu den Zielen gehören Kommunikations- und Kontaktbereitschaft, Vertrauen, emotionale Öffnung, bessere Wahrnehmung, Abbau aggressiver Verhaltensweisen.

Verfahren und Prinzipien 
Der Snoezelenraum sollte von den störenden Umwelteinflüssen abgetrennt sein, er sollte hell und freundlich und vor allem ohne Kanten eingerichtet sein. Mit Hilfe von Lichteffekten, Geräuschen und Musik, Gerüchen, fühl- und tastbaren Materialien, Farben und ähnlichen anregenden Materialien wird Menschen im Snoezelen Raum die Möglichkeit gegeben, die eigene Sinneswahrnehmung zu erleben, und zwar in einer ruhigen Atmosphäre ohne Ablenkung durch die Reizüberflutung des Alltags.
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

https://www.lernen-foerdern-ev.de/news/news-detail/ruhe-licht-und-entspannung/

 

Artikel - Ruhe, Licht und Entspannung

SNOEZELN...was ist das?
14.03.2019
In unserer Einrichtung können wir regelmäßig unseren Snoezelenraum nutzen. Die Kinder genießen dieses Angebot. Aber was ist snoezelen denn eigentlich? Der Begriff „snoezelen“ (gesprochen: snuselen) ist eine Wortkreation aus den niederländischen Worten: „sniffelen“ (schnüffeln, riechen) und „doezelen“ (dösen, ruhen). Begründet wurde das Konzept des klassischen Snoezelens von den Niederländern Jan Hulsegge und Ad Verheul während ihrer Arbeit in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Nach ihrem Konzept ist das „bewusst ausgewählte Anbieten primärer Reize in einer angenehmen Atmosphäre“ gemeint.

Danach bezieht sich das Snoezelen auf Wahrnehmungserfahrungen, indem alle fünf Sinne durch Reize durch Licht, Geräusche, Geruch, Geschmack und Reize, die über die Haut aufgenommen werden, angeregt werden sollen. Der typische Snoezelenraum ist in weißer Farbe gehalten. Dadurch können Lichtreize, wie farbiges Licht, am besten reflektiert werden. Zudem macht die weiße Farbe der Einrichtungsgegenstände den Raum reizarm und vermeidet somit Ablenkungen, womit das angebotene Material im Fokus des Snoezelens steht.

Neben der weißen Einrichtung mit weichen Matten, Sitzbausteinen, Wasserbetten etc. können beispielsweise Lichtprojektoren, Wassersäulen, Spiegel in verschiedenen Formen, Lichtstränge u.v.m. eingesetzt werden. Weiterhin können Materialien zur taktil-kinästhetischen Förderung genutzt werden wie „Kalt-/Warmmaterialien“ oder verschiedene Massagematerial. Auch der Geruchssinn kann durch Material aus der Aromatherapie wie Duftöle angeregt werden. Akustische Elemente können ebenfalls, durch z.B. Entspannungsmusik oder gezielt eingesetzte Instrumente, genutzt werden. Das Snoezelen wird nach dem klassischen Konzept als ein freies Angebot verstanden, bei dem „nichts muss, aber alles gemacht werden darf“. Dies bedeutet, dass das Snoezelen selbstbestimmt genutzt werden darf. Die Menschen, die das Angebot des Snoezelens nutzen, sollen frei nach ihren Wünschen und Bedürfnissen handeln können. Sie sollen sich auf Reize konzentrieren können, die ihnen angenehm sind, und mit denen sie sich gern beschäftigen wollen.

Neben dem klassischen Konzept des Snoezelens nach Verheul und Hulsegge, das sich der Idee nach an die Zielgruppe von Menschen mit Behinderung gerichtet hat, gibt es einen weiterentwickelten Ansatz nach Martina Dennerlein. Dieser sieht das Snoezelen als „multifunktionales pädagogisches und therapeutisches Konzept“, das in unterschiedlichen Fachbereichen einsetzbar ist.

Im Kindergarten setzen wir das Snoezelen ein, um den Kindern verschiedene Wahrnehmungsangebote zu bieten. Wir halten uns an das Gebot des klassischen Snoezelens, d.h. dass die Kinder sich bei dem Angebot frei entfalten dürfen, solange sie sich nicht selbst gefährden (z.B. bei einem wilden Sprung vom Wasserbett). Somit kann Snoezelen je nach Kleingruppe oder Kind, das daran teilnimmt, Entspannung oder auch Toben sein oder alles, dazwischen liegende, ganz nach Wünschen und Bedürfnislage der Kinder…

 

SNOEZELEN - Fachbesuch aus Dänemark 2009 im MZG Pflegezentrum Bad Lippspringe -

1
2
3

 

45
6

 

7

 

 

 

 


Schicken Sie uns ihre ihre Anforderungen per Anfrageformular ! Nach Eingang ihrer Anfrage setzen wir uns umgehend mit Ihnen in Verbindung.
 
Deutsche SNOEZELEN Lehr- und Ausbildungsinstitute DSLA®
DSLA® Lehr- und Ausbildungsinstitute
Telefon: 0049 (0)911 / 731901
Fax: 0049 (0)911 / 9745763
E-Mail: snoezelenlehrinstitut@t-online.de/dsla-li@t-online.de
www.snoezelenlehrinstitute.de
www.dsla.de